Sonnensturm erzeugt neuen Strahlenring um die Erde | Weather.com
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Sonnensturm erzeugt neuen Strahlenring um die Erde

Der starke Sonnensturm im Mai hat einen dritten Ring erzeugt, der sich zwischen dem inneren und dem äußeren Van-Allen-Gürtel befindet.
(NASA GSFC/ Johns Hopkins University APL)

Der stärkste Sonnensturm seit zwei Jahrzehnten hat nicht nur Polarlichter ausgelöst, die sogar in Deutschland zu sehen waren. Nasa-Wissenschaftler haben nun entdeckt, dass sich nach dem Sonnensturm ein dritter Strahlengürtel um die Erde gebildet hat.

Es ist ein seltenes Phänomen, das Weltraumforscher derzeit beobachten. Nanosatelliten von der Nasa, sogenannte CubeSats (Colorado Inner Radiation Belt Experiment), entdeckten einen neuen Ring aus energiereichen Teilchen, der die Erde umgibt. Er liegt zwischen den zwei bekannten Van-Allen-Gürteln.

Neben dem irdischen Magnetfeld sind die beiden Van-Allen-Gürtel der wichtigste Schutzschild gegen die Strahlung aus dem Weltall. Entdeckt wurden die Ringe, die die Erde dauerhaft umgeben, im Jahr 1958 vom Astrophysiker James Van Allen.

Wie entsteht der Strahlengürtel?

Wie die Nasa erklärt, befindet sich der äußere Van-Allen-Gürtel in mehr als 50.000 Kilometer Höhe und umgibt die Erde wie ein dicker Donut. In diesem Ring rasen Milliarden hochenergetischer Partikel, die von der Sonne stammen, zwischen den Polen hin und her.

Der kleinere, innere Van-Allen-Gürtel befindet sich in einer Höhe zwischen 1000 und 6000 Kilometer. Er enthält geladene Teilchen, die hauptsächlich durch die Interaktion zwischen der äußeren Atmosphäre mit kosmischer Strahlung entstehen.

In seltenen Fällen kann sich zum Beispiel nach einem heftigen Sonnensturm, wie wir ihn im Mai 2024 erlebt haben, ein dritter Ring zwischen den beiden Strahlengürtel bilden. "Dieser neue Gürtel könnte einige Monate bis Jahre bestehen bleiben", schreibt die Nasa.

Folgen für die Raumfahrt

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Der neue Strahlungsgürtel könnte laut der Nasa Folgen für die Raumfahrt und die Satelliten haben. So müssten Raumsonden und Satelliten auf ihrem Weg in den Orbit diesen neuen Strahlengürtel durchqueren. Die hoch energiereichen Teilchen, die sich darin befinden, könnten die Schutzschilder der Satelliten und Raumsonden durchdringen und die Bordelektronik stören.

Das neu entdeckte Phänomen könnte auch Auswirkungen auf die geplante Mondmission im Jahr 2025 haben. Nasa hat für die Artemis-2-Mission eine bemannte Mondumrundung mit vier Astronauten für den kommenden September geplant. Die Crew müsste auf ihrem Weg in den Weltall den neuen Van-Allen-Ring passieren.

Derzeit analysieren Nasa-Wissenschaftler die Daten noch, um den neuen, dritten Gürtel besser zu verstehen. Sie beobachten die Entwicklung der Strahlenwerte innerhalb des Rings, um die Sicherheit der Astronauten zu gewährleisten.

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