Klimawandel schlägt mehr Menschen in die Flucht | Weather.com
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Klimawandel schlägt mehr Menschen in die Flucht

Eine somalische Frau und ihr Kind warten auf einen Platz in einem Lager für Vertriebene am Rande von Doolow. Somalia kennt schon seit langem Dürreperioden, aber die Klimaschocks kommen jetzt häufiger und lassen weniger Raum, um sich zu erholen und auf die nächste vorzubereiten. Foto: Jerome Delay/AP/dpa
Eine somalische Frau und ihr Kind warten auf einen Platz in einem Lager für Vertriebene am Rande von Doolow. Somalia kennt schon seit langem Dürreperioden, aber die Klimaschocks kommen jetzt häufiger und lassen weniger Raum, um sich zu erholen und auf die nächste vorzubereiten.
(Jerome Delay/AP/dpa)

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnt vor einer Zunahme von Fluchtbewegungen aus Regionen, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind. Laut einem aktuellen Bericht, der bei der Weltklimakonferenz in Baku, Aserbaidschan, vorgestellt wurde, sei dringendes Handeln erforderlich, um die Anpassung an den Klimawandel in diesen Gebieten zu unterstützen. Andernfalls könnten die Menschen dort nicht bleiben.

Bedrohung für die ärmsten Länder

„Da Klimaschocks immer häufiger und an immer mehr Orten auftreten, sehen sich Vertriebene zunehmend gezwungen, auf der Suche nach einem sicheren und bewohnbaren Ort immer weiterzuziehen“, betont Filippo Grandi, UN-Hochkommissar für Flüchtlinge. Besonders betroffen sind arme Länder wie der Sudan, Äthiopien und Eritrea in Afrika, Bangladesch, Myanmar, Afghanistan und Pakistan in Asien sowie Venezuela und Kolumbien in Südamerika. Gewalt und Konflikte, verschärft durch den Kampf um schwindende Ressourcen wie Trinkwasser und fruchtbares Land, treiben viele Menschen in die Flucht.

Nachbarländer oft selbst betroffen

Viele Flüchtlinge finden Zuflucht in Nachbarländern, die selbst stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. UNHCR-Daten zeigen, dass 75 Prozent der 123 Millionen Menschen, die Ende letzten Jahres ihre Heimat verlassen mussten, in Ländern leben, die ein hohes Risiko für klimawandelbedingte Katastrophen aufweisen. In den vergangenen zehn Jahren mussten 220 Millionen Menschen aufgrund von klimabedingten Wetterkatastrophen zumindest zeitweise ihre Dörfer und Städte verlassen.

Hohe Kosten der Anpassung

Besonders hart trifft es die Schwächsten, darunter auch Flüchtlinge, die oft keine sicheren Unterkünfte oder Mittel haben, um sich vor, während oder nach einer Katastrophe zu schützen. Trotz dieser enormen Herausforderungen fließen rund 90 Prozent der Gelder für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel nicht in die am stärksten gefährdete Länder.

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Reiche Industrienationen, die am meisten zum Klimawandel beigetragen haben, haben nach jahrelangen Verhandlungen einen Fonds für Anpassungsmaßnahmen mit 100 Milliarden Dollar pro Jahr eingerichtet. Doch die Länder des globalen Südens fordern nun in Baku das Zehnfache dieser Summe. Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die Kosten für Anpassungsmaßnahmen.

Legale Umsiedlung als Lösung

Das UNHCR ruft eindringlich dazu auf, legale Möglichkeiten zur Umsiedlung von Klimaflüchtlingen in eine neue Heimat zu schaffen, um den betroffenen Menschen eine Zukunftsperspektive zu bieten.

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