Sintflutartiger Regen könnte in den Alpen stark zunehmen | Weather.com

Sintflutartiger Sommerregen könnte in den Alpen wegen Klimawandel stark zunehmen

In den Alpen ist bereits eine Anhäufung von starken Sommerregenfällen erkennbar. Wie eine neue Studie nun feststellte, scheint dieser Trend aufgrund es Klimawandels unausweichlich.

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Sintflutartiger Sommerregen wird aufgrund des Klimawandels in den Alpen häufiger werden. (Symbolbild)
(Getty Images)

In den italienischen Alpen kam es unlängst zu heftigen Sommerregenfällen. Durch die großen Mengen an Niederschlag bildete sich eine Schlammlawine, die das Dorf Borca di Cadore verschüttete. 20 Häuser wurden dabei beschädigt und auch Fahrzeuge und die Infrastruktur leiden unter dem Hangrutsch.

Die Gemeinde hat Glück: Niemand wurde verletzt. Doch die Aufräumarbeiten dauern an und die Kosten des Wiederaufbaus sind hoch - bei Starkregenereignissen ist das häufig der Fall.

Wie eine Studie der Universität von Lausanne und von Padua nun ergab, werden solche Szenarien in Zukunft in den Alpen immer häufiger werden. Mit Daten von fast 300 Bergwetterstation, die an unterschiedlichen Orten des Gebirges liegen, berechneten die Forschenden den zukünftigen Anstieg.

Wahrscheinlichkeit von Starkregen verdoppelt sich

Diese Daten setzten sie in ein von ihnen programmiertes Modell. "Unsere Resultate zeigen, dass bereits eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur um ein Grad sehr problematisch wäre", erklärt Erstautor Nadav Peleg in einer Pressemitteilung. Wenn die Temperaturen um zwei Grad steigen, würde sich die Anzahl der Starkregenevents laut ihren Ergebnissen verdoppeln.

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Wie die Wissenschaftler im Fachjournal "npj Climate and Atmospheric Science" erklären, liegt dies daran, dass warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann. Pro Grad können rund sieben Prozent mehr Feuchtigkeit gespeichert werden, was wiederum die Gewitteraktivität erhöht.

Wenn es dann zu Starkregenereignissen kommt, stellt das ein Problem für den Boden dar. Dann ist es diesem unmöglich, "überschüssiges Wasser aufzunehmen. Dies kann Sturzfluten und Murgänge auslösen, die zu Schäden an der Infrastruktur und in manchen Fällen zu Todesopfern führen können", sagt Peleg.

Auf Klimawandel vorbereiten

Die Daten sind eindeutig: Der Trend zu mehr Starkregen in den Alpen macht sich bereits bemerkbar und das Zwei-Grad-Szenario ist durchaus realistisch. "Daher ist es wichtig zu verstehen, wie sich diese Ereignisse mit dem Klimawandel entwickeln können", erklärt Peleg.

Anhand dieser Forschung könne man dann "geeignete Anpassungsstrategien planen", wie beispielsweise eine Verbesserung von städtischen Kanalsystemen. Es sei unausweichlich, sich auch in den Alpen auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten.

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