Draußen Sturm, drinnen Funkstille: Kann Wetter das Mobilfunknetz beeinträchtigen?

Fegt ein Unwetter durch die Gegend sind ab und an Funkverbindungen sowie Mobilfunknetze gestört – so fühlt es sich zumindest für einige Nutzerinnen und Nutzer an. Doch können Wettereinflüsse alleine Mobilfunknetze lahmlegen?

Unter Umständen können bestimmte Wetterlagen das Mobilfunknetz stören.
Unter Umständen können bestimmte Wetterlagen das Mobilfunknetz stören.
(GettyImages)

Draußen tobt der Sturm – die perfekte Zeit, um drinnen zu streamen, zu chatten oder online ein paar Erledigungen zu machen, doch dann geht plötzlich nichts mehr. Woran kann das liegen? Nur am Wetter allein schonmal nicht, sagt Helge Buchheister, Sprecher bei Vodafone: „Bei schlechtem Wetter kommt es zu keinem Ausfall des Mobilfunknetzes.“ Denn Regen, Schnee, Nebel und Sturm allein können das Netz nicht lahmlegen.

Nebel, Regen oder Schneefall können zu Leistungsschwankungen führen

Was aber bei schlechtem Wetter auf dem Land durchaus vorkommen kann, sind kleinere Leistungsschwankungen der Verbindungen zwischen Smartphone und Mobilfunkantenne – je nachdem wie groß die Entfernung von Smartphone und Mobilfunkstation ist. „Ursache können Regen, Nebel oder auch Schneefall sein“, erklärt Buchheister. „Die Wasserpartikel in der Luft dämpfen das Mobilfunksignal, wodurch die Signalstärke vermindert werden kann. Das kann dann zu höheren Fehlerraten führen. Diese zeigen sich etwa durch langsame Datenraten oder eine schlechtere Sprachqualität.“ Ein weiterer Aspekt: „Nicht jede Mobilfunkstation ist per Glasfaser angebunden, sondern manchmal fließen die Daten auch über Richtfunkstrecken von einer Station zur nächsten“, so der Vodafone-Sprecher. Wenn etwa ein Schneesturm die freie Sicht störe, könnten die Fehlerrate sich bei einer Verbindung erhöhen. „Aber auch dann herrscht keine Funkstille im Netz“, sagt Buchheister.

In Städten sind Mobilfunkzellen viel kleiner

Der Regelfall seien solche Leistungsschwankungen aber nicht, so der Sprecher – vor allem nicht in Städten, wo die Mobilfunkzellen kleiner seien und viele Stationen auf engstem Raum stünden. Was die Netzleistung aber trüben kann: Besonders bei Unwettern kommt es teilweise zu Überlastungen des Netzes – etwa wenn viele Menschen gleichzeitig online sind, um Informationen oder Hilfe zu suchen.

Auch wenn Unwetter per se, die Mobilfunknetze nicht lahmlegen können, so können sie aber durchaus die Infrastruktur des Mobilfunkanbieters beinträchtigen und womöglich als Folge sogar für Funkstille sorgen – unabhängig davon, ob die Verbindung per Kabel, DSL, Mobilfunk oder Glasfaser funktioniert. „Die Mobilfunkinfrastruktur kann durch Überschwemmungen, Blitzeinschläge oder Vereisung in Mitleidenschaft gezogen werden. Indirekt auch durch längere Stromausfälle“, sagt der Sprecher. Die Unwetterkatastrophe im Ahrtal sei dafür ein Beispiel: Dort wurde die Mobilfunkinfrastruktur durch das Hochwasser massiv beschädigt, sodass Teile des Mobilfunknetzes für kurze Zeit komplett ausfielen.

Tipps zum Schutz der heimischen Infrastruktur

Um die heimische Infrastruktur zu schützen und auch im Ernstfall erreichbar zu sein, hat Vodafone eine Reihe von Tipps zusammenstellt: So sollten etwa vor einem Unwetter wichtige Daten regelmäßig extern gesichert werden sowie eine Notstromversorgung und etwa Powerbanks bereitstehen. Um Router und empfindliche Geräte zu sichern, sollte ein Überspannungsschutzstecker genutzt werden. Bei starkem Gewitter oder Sturm rät Vodafone sogar, den Router komplett auszuschalten. Wenn das Festnetzt ausfällt, können Nutzer auf mobile Daten wechseln. Nach dem Unwetter kann dann ein Neustart des Routers helfen, um kleine Verbindungsprobleme zu beheben.

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