Wunder der Natur: Mit diesen Tricks überstehen Wildtiere harte Winter | The Weather Channel
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Tiere

Wunder der Natur: Mit diesen Tricks überstehen Wildtiere harte Winter

Stockenten überleben im Winter dank kalter Füße
(M.Webler/Deutsche Wildtierstiftung)

Schneemassen und eisige Kälte setzen auch Tieren in freier Wildbahn zu: Wie kommen Wildtiere mit der Kälte klar, die draußen in der freien Natur leben - und um die sich niemand kümmert? „Ein extremer Winter ist für Wildtiere eine Gratwanderung. Oft überleben nur die gesunden und robusten Tiere“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung.

Doch die Natur hat jedes Wildtier mit einer eigenen Überlebensstrategie ausgestattet.

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Enten brauchen kalte Füße

Enten können dank ihrer stets kalten Füße auch auf zugefrorenen Teichen stehen, ohne auf dem Eis festzufrieren. Hinter dem Trick mit den kalten Füßen steckt ein spezieller Kreislauf: Es strömt nur wenig Blut vom Körper in die Vogelfüße; dieses Blut kühlt auf dem Weg nach unten von etwa 40 Grad auf sechs Grad ab.

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Murmeltiere, Fledermäuse retten sich mit Winterschlaf

So verschlafen Murmeltiere, Siebenschläfer, Haselmaus und Fledermäuse jede Schneekatastrophe: Sie verziehen sich in Erd- oder Baumhöhlen und kriegen nichts mit. Im Winterschlaf sinken Atemfrequenz und Herzschlag drastisch: So sparen sie Energie.

Eichhörnchen verkriechen sich im Bau

Dachs und Eichhörnchen sind keine klassischen Winterschläfer: Sie verharren in Winterruhe in ihren Bauen und gehen erst wieder auf Futtersuche, wenn es das Wetter erlaubt.

Rothirsche verkleinern den Magen und halten still

Rehe und Rothirsche verhalten sich ganz anders: Sie nehmen die winterliche Herausforderung an und verbleiben regungslos im Tiefschnee. Ihre Körpertemperatur sinkt dabei auf bis zu 15 Grad Celsius. „Mit Hilfe einer Magenverkleinerung kommen Rothirsche in der nahrungsarmen Zeit über den Winter", erklärt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.

Hirschpansen würden momentan 60 Prozent weniger Nahrung als im Herbst fassen, wenn es reichlich Futter gibt. Die Verkleinerung des Verdauungstraktes und das Herunterfahren des Stoffwechsels machen den Rothirsch zum idealen Kaloriensparer im Winter.

Gämsen bauen Iglus

Gämsen wiederum suchen sonnenbestrahlte und vom Wind schneefrei gewehte Hänge auf. Alpenschneehühner lassen sich sogar bewusst einschneien. „Sie bauen kleine Iglus; in ihrer Schneehöhle ist es wärmer als draußen im eisigen Wind“, erklärt Wildtierexperte Kinser.

Feldhasen und Wildschweinen wächst natürliche Outdoor-Kleidung

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Feldhasen können sich auf ihr Fell verlassen: Ihnen wachsen kälteabweisende Wollhaare, die ebenfalls mit Luftpolstern im Haarkleid gegen Kälte isolieren.

Das Deckhaar der Wildschweine ist länger als im Sommer. Darunter schützt kurze dicke Unterwolle und Luftkammern im Wildschweinfell verhindern die Abgabe von Körperwärme. „Das ist genau das Prinzip unserer Outdoor-Funktionskleidung - die Tierwelt hat es sozusagen erfunden", sagt Eva Goris.

Vögel plustern sich mit ihren Speckschichten auf

Vögel sind Meister der Isolation durch Luft: Sie plustern sich einfach auf. Außerdem haben sich Wildschweine - wie andere Wildtiere auch - eine dicke Speckschicht angefressen. "Wenn die Kälte an den Körperkräften zerrt, heißt das Motto: Die Dicken kommen durch!“

Stechmücken schrumpfen in die Kältestarre

Eine ganz andere Strategie haben Stechmücken. Sie überleben, weil sie im Winter schrumpfen. „Mücken scheiden überschüssige Körperflüssigkeit aus und bauen in die verbleibende Zellflüssigkeit eine Art Frostschutzmittel ein. Dann verfallen sie in eine Art Kältestarre", meint die Expertin der Deutschen Wildtier Stiftung. So schaffen es befruchtete Weibchen auch eisige Winter zu überleben.

Fischotter wächst Extrempelz

Mit einem besonders dichten Fell kann der Fischotter der Kälte trotzen: „50.000 Haare wachsen bei ihm etwa auf der Fläche eines Daumennagels", sagt Goris.

Trotz der ausgefeilten Überlebenstrategien im Tierreich, wird der Winter für viele Wildtiere zur Gefahr. Denn für die schwachen und kranken Wildtiere sei so ein Extremwinter tödlich, weißt Andreas Kinser.

Lesen Sie außerdem: Diese Wildtiere sind nach Deutschland zurückgekehrt

Im Video: Vögel und Wildtiere im Winter füttern – so machen Sie es richtig

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