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Regional und nachhaltig? Wo unsere Weihnachtsgänse herkommen | The Weather Channel
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Regional und nachhaltig? Wo unsere Weihnachtsgänse herkommen

ARCHIV - 30.11.2010, M¸nchen: Ein G‰nsebraten steht vor einem Weihnachtsessen in einer Gastst‰tte auf einem weihnachtlich gedeckten Tisch. In diesem Winter haben viele Unternehmen in Niedersachsen ihre Weihnachtsfeiern wegen der Corona-Pandemie gestrichen oder virtuell ins Internet verlegt. Foto: picture alliance / dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Gehört für Millionen von Deutschen zu den Weihnachtsfeiertagen: ein fetter Gänsebraten.
(picture alliance / dpa )

Der traditionelle Gänsebraten für die Festtage kommt weit überwiegend aus dem Ausland: 2019 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts 19.444 Tonnen Gänsefleisch importiert, was einem Anteil von 87,2 Prozent entspricht.

Hauptexportländer: Polen und Ungarn

Von diesem Importfleisch kamen 97,5 Prozent aus Polen und Ungarn. 2.866 Tonnen (12,8 Prozent) Gänsefleisch kamen aus gewerblichen Schlachtungen in Deutschland. Keine Angaben machte das Amt zu privat verkauften und geschlachteten Tieren.

Weniger Braten an Weihnachten 2020

Für das Jahr 2020 zeichnet sich den Angaben zufolge ein Rückgang der Importe an, was vermutlich auch darauf zurückzuführen ist, dass coronabedingt viele Feiern ausfallen. Für die Zeit von Januar bis September 2020 gingen die Einfuhren um 28 Prozent zurück, die einheimische Produktion um rund 4 Prozent. Allerdings werden Gänse wegen Sankt Martin und Weihnachten überwiegend im November und Dezember geschlachtet .

Gänsefleisch ist Festtagsessen

Über das gesamte Jahr betrachtet, bleibt Gänsefleisch in Deutschland eher die Ausnahme. Beim Geflügelfleisch aus gewerblichen Schlachtungen in Deutschland - insgesamt 1,58 Millionen Tonnen - stammten 2019 nur 0,2 Prozent von Gänsen, aber 2,2 Prozent von Enten, 29,7 Prozent von Truthühnern und 65,4 Prozent von Jungmasthühnern.

Auf Herkunft und Haltung achten

Vor kurzem hatte der Linzer katholische Moraltheologe Michael Rosenberger dazu aufgerufen, bei Weihnachtsgänsen auf Herkunft und Haltung zu achten. "Gerade Geflügel kommt oft aus einer industrialisierten Massentierhaltung, die in keiner Weise die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt", sagte der Wissenschaftler der österreichischen Presseagentur "Kathpress".

Noch dazu werde der weitaus größte Teil des weihnachtlichen Geflügels aus Osteuropa importiert und lege weite Transportwege zurück.

Was die Weihnachtsbotschaft mit dem Essen zu tun hat

Gerade die Weihnachtsbotschaft, die "Geschöpfwerdung" Gottes, gebe jedem Geschöpf eine einzigartige Würde, so Rosenberger: "Wenn wir die durch unseren Einkauf für das Weihnachtsessen mit Füßen treten, ist das ein Widerspruch, wie er größer kaum sein könnte."

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