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Stechmücken breiten sich aus: Was jeder tun kann | Weather.com
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Tiere

Stechmücken breiten sich aus: Was jeder tun kann

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Das kalte Frühjahr tut der Ausbreitung von Mücken keinen Umbruch.
(GettyImages)

Aktuell herrschen in Deutschland die perfekten Bedingungen für die Ausbreitung von Stechmücken. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern kann auch zur Verbreitung von Krankheiten führen. Doch es gibt Möglichkeiten, die Zahlen einzuschränken.

Wer angesichts des kalten und feuchten Frühjahrs gehofft hat, dass im Sommer weniger Stechmücken unterwegs sind, hat sich getäuscht: "Die Bedingungen am Jahresanfang waren zwar nicht gut für Mücken, der Juni holt aber alles wieder auf", erklärt die Mückenexpertin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im brandenburgischen Müncheberg. Das Wetter der vergangenen Wochen biete ideale Brut- und Wachstumsbedingungen.

A​siatische Tigermücke avanciert zu "einheimischer Art"

Auch der Trend, dass sich die Lebensräume immer weiter nach Norden verschieben, halte weiter an: Stechmücken wie die Asiatische Tigermücke, die über 20 für den Menschen potenziell gefährliche Viren übertragen kann, würde mittlerweile zu den "einheimischen Arten" gezählt, weil sich bereits mehrere Generationen der Tiere in Deutschland vermehrt hätten. Neu in Deutschland sei die Koreanische Buschmücke. Ob und welche Gefahren von diesen Tieren ausgingen, sei bisher noch weitgehend unbekannt.

W​estnil-Virus könnte sich massenhaft ausbreiten

Doch nicht nur die eingewanderten Stechmückenarten bergen ein potenzielles Risiko: Auch die in Deutschland flächendeckend vorkommende Hausmücke könne zum Beispiel das Westnil-Virus übertragen, so Werner. Die Erreger stammten in der Regel von Zugvögeln aus dem Süden. Zwar sei das Westnil-Virus in etwa 80 Prozent der Fälle harmlos. Wer sich anstecke, entwickle oft allenfalls die Symptome einer leichten Sommergrippe. Die Gefahr durch eine massenhafte Ausbreitung mit entsprechend hohen Fallzahlen sei aber durchaus gegeben, so Werner. 2020 wurde der erste Todesfall durch eine in Deutschland vorkommende Population bekannt.

J​eder kann mithelfen

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Die Bevölkerung kann selbst einiges tun, um es den Stechmücken so schwer wie möglich zu machen: Engmaschige Netze über Regentonnen und Fallrohren erschwere die Fortpflanzung einiger Arten. Besitzer von Swimmingpools sollten darauf achten, dass sich die Becken nicht zu einer Kinderstube für Stechmücken entwickelten. Andere Arten wie der Tigermücke genügten einige Zentimeter Wassertiefe - es sei wichtig, auch kleine Wasseransammlungen wie in Blumenuntersetzern zu vermeiden, so Werner. Auch das Bundesumweltamt rät, etwa Regenfässer oder Vogeltränken mindestens wöchentlich restlos zu leeren.

M​ücken sind bedeutend für Ökosystem

In der Natur sind Mücken ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette - besonders im Lebensraum Wasser. Doch auch als Bestäuber von Pflanzen spielten sie eine Rolle, so Werner. In Deutschland gibt es Werner zufolge aktuell 28 Mückenfamilien. Eine davon sind die Stechmücken, die wiederum in 52 Arten aufgeteilt werden.

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