Mücken im Winter: So überleben die Insekten die kalte Jahreszeit

Diese Art ist es, die viele Menschen als nervig empfinden. Denn die Gemeinen Stechmücken, um die es hier geht, wollen an unser Blut. Doch was viele nicht wissen: Nur die weiblichen Mücken stechen. „Die meisten Mücken ernähren sich von Pflanzensäften und Nektar“, sagt Pahl. „Die weiblichen Mücken brauchen aber auch Blut – und zwar das darin erhaltene Eiweiß für ihre Eier. Deswegen stechen sie, wenn sie sich fortpflanzen.“

Mücken können in drei Stadien überwintern

Überwintern können die Gemeinen Stechmücken in drei verschiedenen Stadien: Als Ei, als Larve oder auch als Erwachsene. Doch auch hier gibt es einen Unterschied zwischen den Männchen und den Weibchen. „Die Männer sterben alle im Herbst, die weiblichen Exemplare können ausgewachsen überwintern“, erklärt die studierte Biologin. Dazu suchen sich die befruchteten Insekten frostgeschützte Orte, beispielsweise Baumhöhlen. Aber auch in Menschennähe überwintern die Mücken: „Dann ziehen sie sich beispielsweise in eine Ecke in Lagerräumen oder Kellern zurück und gehen dort in der Regel in die Winterstarre“ sagt Pahl.

Köpereigenes Forstschutzmittel schützt die Insekten

Bei der Winterstarre passt sich die Körpertemperatur der Mücken an die Umgebungstemperatur an. Dabei wird das Stoffwechselsystem heruntergefahren und die Mücke inaktiv – so lange bis es wieder wärmer wird. Besonders kalte Temperaturen können die Insekten durch ein körpereigenes Frostschutzmittel auf Zuckerbasis überstehen. „In den allermeisten Fällen bemerken die Menschen die Mücken in Keller und Co. gar nicht“, sagt Pahl. „Es kann allerdings sein, dass es in den Räumen wärmer wird und die Mücke aufwacht und durch die Wohnung fliegt. Dass sie dann aber zusticht, ist eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich.“

Neben dem Überwintern im ausgewachsenen Zustand können unterschiedliche Mückenarten auch als Ei oder Larve die kalte Jahreszeit überstehen. In diesem Zustand sind die Eier oder Larven so lange inaktiv, bis die Temperaturen wieder steigen. „Meist ist das im März oder April, wenn es länger wieder Plusgrad gibt“, sagt sie. Dann entwickeln sich die Eier weiter, über die Larven und Puppen, hin zum ausgewachsenen Insekt. „Ausgewachsene Tiere leben danach je nach Art und Bedingungen einige Tage bis einige Wochen. Stechmückenweibchen erreichen in der Regel ein Alter von vier bis sechs Wochen. Männchen werden dagegen nur rund eine Woche alt“, so die Expertin.

Mücken verlassen das Haus nach dem Winter selbständig

Die Mücken, die im Haus überwintert haben, verlassen die Räume nach dem Aufwachen meist selbstständig. „Im Haus haben sie häufig keine Möglichkeit, die Eier abzulegen, deswegen suchen sie sich eine Brutstätte draußen“, sagt die Biologin. Wem die Tiere im Haus trotzdem stören, dem rät sie, bereits im Herbst aufzupassen, dass sie erst gar nicht den Weg nach drinnen finden – beispielsweise mit Insektengittern vor Fenster und Türen.

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