Zecken: Neue Risikogebiete und worauf man jetzt achten sollte | Weather.com
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Zecken: Neue Risikogebiete und worauf man jetzt achten sollte

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Experten vermuten, dass sich Zecken aufgrund des immer milderen Klimas auch in den Wintermonaten bei uns wohlfühlen. Der Grund: Sie erwachen entweder früher aus ihrer Winterstarre – oder fallen gar nicht erst in eine.

Daher steigt das Risiko von einer Zecke gebissen und damit auch die Gefahr an Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken. Die Zecke, die aus der Familie der Milben stammt, ist Überträger beider Krankheiten.

Zecken: Risikogebiete in Deutschland

Von den über 900 Arten sind der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke in Deutschland besonders häufig vertreten. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) gelten diese Bundesländer und Regionen als FSME-Risikogebiete:

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Südhessen
  • südöstlichen Thüringen
  • Sachsen
  • südöstlichen Brandenburg
  • Vereinzelte Risikogebiete: Mittelhessen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Das Epidemiologische Bulletin 9/2024 hat im Februar 2024 Brandenburg mit dem Stadtkreis Frankfurt (Oder) sowie den Landkreis Altenburger Land in Thüringen als neue Risikogebiete erklärt.

So schützen Sie sich vor Zecken

Um sich vor einem Zeckenbiss zu schützen, ist es sinnvoll zu wissen, wo sich die kleinen Plagegeister aufhalten. Und das ist nicht etwa – wie oft vermutet – oben auf Bäumen. Zecken sitzen maximal in 1,5 Meter Höhe, bevorzugt im Gras, in Gebüschen und in losem Laub.

Gerhard Dobler, Leiter Nationales Konsiliarlabor für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München, hat hilfreiche Tipps, um sich vor einem Zeckenbiss zu schützen:

  • Nicht in direkten Kontakt mit bodennaher Vegetation kommen
  • Tragen von langer und dichtschließender Kleidung (möglichst hell, da die Zecke dort sichtbarer ist) und festes Schuhwerk.
  • Den Körper gründlich nach dem Aufenthalt in der Natur auf Zecken überprüfen. Auch den Intimbereich, die Achseln und alle anderen Körperfalten absuchen.

Was tun nach einem Zeckenbiss?

Was tun, wenn man von einer Zecke gestochen wird
Wird die Einstichstelle rötlich, heiß, entzündet sich oder pocht, sollt ein Arzt zur Abklärung aufgesucht, rät ein Experte
(GettyImages)
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Nach einem Stich sollte man die Zecke möglichst rasch entfernen. Dobler empfiehlt dafür eine feine Splitterpinzette, mit der die Zecke nah an der Haut gefasst und herausgezogen wird.

„Wird die Einstichstelle rötlich, heiß, entzündet sich oder pocht, sollt ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden“, rät der Experte. Bleibt ein schwarzer Punkt zurück, ist das der Stachel. Der ist nicht infektiös und wird von der Haut nach einigen Tagen von selbst abgestoßen.

Wer sollte sich gegen FSME impfen lassen?

Wer sich durch einen Zeckenbiss mit FSME infiziert, leidet anfangs meistens an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Entzündungen der Hirnhäute und des Gehirns sowie zu starken Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfällen oder Lähmungen.

Eine Impfung kann vor einer solchen Ansteckung schützen. Aber sollte das pauschal jeder machen? „Nein, nach der Empfehlung der STIKO nur jeder, der sich in einem der FSME-Risikogebiete aufhält“, rät Dobler. „Das gilt auch für einen Urlaub in einem solchen Gebiet. Vor allem, wenn man dort mit der Natur in direkten Kontakt kommt.“

Eine Impfung gegen FSME kostet beim Hausarzt pro Dosis ca. 50 Euro. Für eine vollständige Grundimmunisierung werden insgesamt drei FSME-Impfstoff benötigt. Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkassen, insbesondere für Patient*innen aus FSME-Risikogebieten.

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