Tschernobyl-Brände: Bundesamt für Strahlenschutz gibt Entwarnung für Deutschland | The Weather Channel

Tschernobyl-Brände: Bundesamt für Strahlenschutz gibt Entwarnung für Deutschland

Die Satellitenaufnahme zeigt einen Blick auf Rauchwolken eines Waldbrands in der Sperrzone um das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl.
(Planet Labs Inc/dpa)

Zwei Wochen dauern nun schon die Löscharbeiten in dem radioaktiv belasteten Gebiet um das Atomkraftwerk Tschernobyl. Doch auch trotz der massiv aufgestockten Zahl von Einsatzkräften gibt es bislang noch keine Fortschritte.

Nach Angaben des Katastrophenschutzes löschten auch am Dienstag knapp 1400 Feuerwehrleute weiter etwa sechs Schwelbrände. Unterstützt von schwerer Technik der Armee seien inzwischen über 400 Kilometer Brandschutzschneisen geschlagen worden.

Was bedeutet der Brand für Deutschland?

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt derweil aber Entwarnung für Deutschland: "Brächten Windströmungen Luft aus Tschernobyl bis nach Deutschland, würde das durch die Brände aufgewirbelte Cäsium-137 auf dem langen Transportweg in der Atmosphäre sehr stark verdünnt. Die Mengen an Cäsium-137, die in Deutschland auftreten könnten, wären so gering, dass sie auch mit sehr empfindlichen Messgeräten nur schwer nachzuweisen wären", sagte Anja Lutz, Pressereferentin vom Bundesamt für Strahlenschutz, gegenüber dem Weather Channel Deutschland.

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Auf seiner Homepage schreibt das Bundesamt zudem: Das BfS beobachtet die Situation in der Ukraine bereits seit Bekanntwerden der Brände am 4. April 2020 kontinuierlich:

-Aufgrund der derzeitigen Wetterlage wurden bisher keine Luftmassen aus der Ukraine, die radioaktive Stoffe hätten mit sich führen können, nach Deutschland transportiert.

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-In Deutschland wurden keine erhöhten Messwerte festgestellt.

Rund 1000 Feuerwehrleute bekämpfen weiter die Brände

Die Behörden versicherten erneut, dass die Radioaktivität in den an das Sperrgebiet angrenzenden besiedelten Gebieten unterhalb der Grenzwerte liege. In der benachbarten Region Schytomyr bekämpfen demnach weitere rund 1000 Feuerwehrleute die Brände. Sie brachen vor rund zweieinhalb Wochen aus.

In den Vorjahren kam es mehrfach zu Feuern in den unbesiedelten Gebieten der Sperrzone. Als Ursache wird oft Brandstiftung vermutet. Der Block vier im damals noch sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl war im April 1986 explodiert. Radioaktiv verstrahlte Landstriche um die Atomruine wurden gesperrt. Es handelte sich um die größte Atomkatastrophe in der zivilen Nutzung der Kernkraft. Es gab Tausende Tote und Verletzte. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt.

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