Bazaar
Sibirien: 20.000 Tonnen Diesel verseuchen arktischen Fluss | The Weather Channel
Advertisement
Advertisement

Umwelt

Sibirien: 20.000 Tonnen Diesel verseuchen arktischen Fluss

Play

Auf einen Blick

  • Nach einem Unfall sind geschätzte 20.000 Tonnen Mineralöl in Sibirien in mehrere Wasserläufe gelangt.
  • Inzwischen hat die russische Regierung für das Gebiet den Notstand ausgerufen.
  • Das Öl stammt aus dem Tanklager eines Wärmekraftwerks
  • Hunderte Spezialisten vor Ort versuchen, eine drohende Umweltkatastrophe einzudämmen

Sie waren zuerst auf Twitter und auf anderen sozialen Plattformen sichtbar. Die Bilder und Videos eines verseuchten Flusses, dessen Wasser eine rötliche Färbung angenommen hat und von einer dicken Ölschicht bedeckt ist.

Nach einem Unfall sind geschätzte 20.000 Tonnen Mineralöl in Sibirien in mehrere Wasserläufe gelangt. Betroffen ist vor allem der Fluss Ambarnaja, dessen rötliche Wasserfärbung von der Umweltkatastrophe zeugt.

Rund 20 Kilometer des Flusses sind bereits verseucht

Laut Angaben von Greenpeace Russland sollen bereits rund 20 Kilometer des Flusses verseucht sein. Für die dort ansässige Pflanzen- und Tierwelt werden große Schäden befürchtet und das vermutlich für Jahrzehnte.

Das Öl stammt aus dem Tanklager eines Wärmekraftwerks bei Norilsk und ist dort am 29. Mai ausgelaufen.

Bleiben Sie mit der kostenlosen App von The Weather Channel immer auf dem neuesten Stand! Hier herunterladen!

Wie genau es zu dem Unfall kommen konnte, darüber bewahrt der Rohstoffförderer Nornickel bislang noch Stillschweigen.

Das Unternehmen äußerte sich lediglich dahingehend, dass das Auftauen des Permafrostbodens, auf dem das Kraftwerk errichtet ist, zu dem Absinken eines Stützpfeilers des Tanklagers geführt hätte.

Mitarbeiter des Katastrophenschutzes sind vor Ort

Advertisement

Bis die russische Regierung über den Vorfall unterrichtet wurde soll es zwei Tage gedauert haben. Inzwischen hat der russische Präsident Wladimir Putin für das betroffene Gebiet den Notstand ausgerufen und Eindämmungsmaßnahmen angeordnet. Mitarbeiter des Katastrophenschutzes versuchen, die Umweltkatastrophe einzudämmen und eine weitere Verbreitung des Öls zu stoppen.

Mittlerweile seien fast 500 Spezialisten vor Ort, meldete die Agentur Interfax. Sie trugen demnach großflächig verunreinigten Boden rund um das Kraftwerk ab und pumpten dort mehr als 200 Tonnen Kraftstoff ab. Diese Arbeiten könnten noch mindestens zwei Wochen dauern, hieß es.

So wurden Baumstämme in den Fluss gelegt, auch chemische Bindestoffe kamen zum Einsatz, die Giftstoffe im Boden herausfiltern. Eine weitere Ausbreitung wäre verheerend. Denn das Wasser des Flusses mündet, nach einem Umweg über einen See und einen Fluss, in den Arktischen Ozean.

Einer der schmutzigsten Orte der Welt

Der Ort Norilsk hat bereits zuvor traurige Berühmtheit erlangt. Denn er gilt als einer der schmutzigsten Orte der Welt. Dem Rohstoffkonzern Nornickel wurde bereits in der Vergangenheit massive Umweltverschmutzung vorgeworfen.

Bei einem Vorfall aus dem Jahre 2016 sei ebenfalls ein Fluss mit Öl verschmutz worden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Damals sei der Konzern lediglich mit einer Geldstrafe von circa 1000 Euro belangt worden

Auch interessant:

So groß wie Grönland: Ozonloch über der Arktis hat sich geschlossen

Advertisement
Hidden Weather Icon Masks
Hidden Weather Icon Symbols