Gefährdetes Paradies: Galapagosinseln vom Plastikmüll bedroht | The Weather Channel
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Gefährdetes Paradies: Galapagosinseln vom Plastikmüll bedroht

Das meiste Plastik soll durch die Meeresströmungen an die Strände gespült werden.
(Adam Porter)

Plastik, und besonders Mikroplastik, befindet sich inzwischen in fast jedem Winkel dieser Erde. Immer wieder entdecken Forscher neue, schwer erreichbare Orte, die von Plastikmüll verschmutzt sind. Auch das unberührte, paradiesische Bild der Galapagosinseln muss revidiert werden: Wissenschaftler haben Plastikmüll im Wasser, den Stränden und sogar in den Meerestieren der Inseln gefunden.

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Makro- und Mikroplastik an fast allen Stränden

Eine Studie der Universität von Exeter, dem Galapagos Conservation Trust (GCT) und dem Galapagos Science Center hat nun gezeigt, dass Plastik in allen marinen Lebensräumen auf der Insel San Cristobal vorhanden ist. Die Forscher stellten fest, dass zwei Prozent des Makroplastiks (Fragmente, die größer als fünf Millimeter sind) von den Inseln stammen. Jedoch deuten die Ergebnisse stark darauf hin, dass das meiste Plastik durch die Meeresströmungen angespült wird.

Dieses Makroplastik wurde an 13 von 14 untersuchten Sandstränden gefunden, wobei insgesamt 4610 Teile gesammelt wurden. Großes Mikroplastik (1-5 mm), aus der oberen Sandschicht gesiebt, wurde an 11 von 15 untersuchten Standorten gefunden. Auch wichtige Lebensräume, wie felsige Lavastrände und Mangroven, enthalten eine signifikante Anhäufung von Plastik.

Plastik in mehr als der Hälfte der wirbellosen Meerestiere

Auch die Tierbewohner der Inselgruppe bleiben vom Plastik nicht verschont. Von den insgesamt 123 untersuchten Tierarten, auch jenen, die an Land leben, hatten 52 Prozent Plastik im Körper. Darunter enthielten alle sieben untersuchten wirbellosen Meerestierarten Mikroplastik. Diese Tiere seien zudem ein wichtiger Teil der Nahrungskette, so Hauptautorin der Studie, Jen Jones von GCT.

Heimatort von Meeresechsen bedroht

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"Die höchsten Plastikwerte fanden wir an Stränden, die nach Osten ausgerichtet sind. Sie sind der Verschmutzung stark ausgesetzt, da der Müll mit dem Humboldtstrom über den östlichen Pazifik transportiert wird“, erklärt Ceri Lewis vom Global Systems Institute in Exeter. Besonders betroffen ist der Strand Punta Pitta, der als Heimatort von Meeresechsen gilt. „Es gibt weniger als 500 Meeresechsen. Es ist besorgniserregend, dass sie mit diesem hohen Verschmutzungsgrad leben müssen“, so Lewis.

27 Tierarten sind bedroht

Um die möglichen Auswirkungen von Plastik auf marine Wirbeltiere, wie Seelöwen und Schildkröten, auf den Galapagosinseln zu analysieren, überprüften die Forscher 138 Studien über das Verschlucken und Verheddern von Plastik bei solchen Arten weltweit. Auf dieser Grundlage stellten sie fest, dass 27 Arten dringend überwacht und geschützt werden müssen. Dazu zählen Tierarten wie Haie, Meeresechsen, Meeresschildkröten, Seevögel und Robben.

Reinigung von Stränden reicht nicht

David Santillo von den Greenpeace Research Laboratories an der Universität von Exeter warnt, dass für die Problemlösung die Strandreinigung nicht ausreiche. Dafür müsse die Plastikverschmutzung an der Quelle gestoppt werden. „Die Situation wird sich nur verschlimmern, wenn wir unseren Umgang mit Plastik nicht drastisch ändern."

Quelle: EurekAlert

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