Fuel Dumping ist "keine kritische Belastung" für Umwelt | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Umweltbundesamt: Fuel Dumping "keine kritische Belastung" für Umwelt

This is a photo of a passenger airplane flying above the clouds, leaving a smoke trail. It is flying at cruising altitude, around 40000 feet.
Fuel Dumping stellt laut dem Umweltbundesamt keine Gefahr für Mensch und Umwelt in Deutschland dar (Symbolbild)
(GettyImages)

Das Ablassen mehreren Tonnen Kerosin aus der Luft stuft das Umweltbundesamt (UBA) als wenig belastend für die Umwelt ein. "Wenn es notwendig ist, den Treibstoff abzulassen, erwarten wir aufgrund der Verdunstung des Kerosins während des Absinkens und der gleichzeitigen Verteilung der Kerosintropfen bodennah für die Böden, Luftqualität, Grundwasser und die menschliche Gesundheit keine kritischen Belastungen", erklärte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Grundlage für diese Annahme seien Ergebnisse von Modellierungen.

9​4 Tonnen Treibstoff über Sachsen-Anhalt abgelassen

Am Dienstagabend war ein Frachtflugzeug über Teilen von Sachsen-Anhalt gekreist. Wegen eines technischen Problems konnte die Maschine nicht wie geplant in die USA fliegen, sondern musste an den Flughafen Leipzig/Halle zurückkehren. Nach Angaben des Luftfahrt-Bundesamtes wurden vor der Landung 94 Tonnen Treibstoff abgelassen.

Informieren Sie sich übers aktuelle Wetter und laden sich hier die TWC-App herunter!

Dies war nötig, um für die Landung Gewicht zu reduzieren, sagte ein Flughafensprecher. Im Vergleich zu anderen vom Bundesamt gelisteten Fällen war die Kerosinmenge eher hoch. "In einem von uns untersuchten Zeitraum von 2002 bis 2018 gab es nur wenige Treibstoffschnellablässe über 80 Tonnen Kerosin", erklärte das UBA.

D​iverse chemische Reaktionen

Advertisement

Beim Ablassen von Treibstoff - auch "Fuel Dumping" genannt - liegt der Treibstoff zunächst als verschiedene Kohlenwasserstoffe in der Atmosphäre vor. "Erst ist dies im flüssiger Zustand der Fall - also als Tröpfchen - aber der große Teil verdunstet im Verlauf des Absinkens." In der Folge komme es zu verschiedenen, teilweise durch Sonnenlicht induzierten Umwandlungsprozessen als chemische Reaktionen.

K​älte ist ungünstig

Die Menge des Kerosins, die den Boden erreicht und nicht vorher verdunstet, hänge auch stark von der Umgebungstemperatur ab, so der Sprecher. Im Sommer erreichten deutlich geringere Anteile den Boden. "Für untersuchte Worst-Case-Szenarien sind es bei 20 Grad Celsius im Sommer nur circa vier Prozent gegenüber 32 Prozent bei einer Umgebungstemperatur von null Grad Celsius."

A​blassen in großer Höhe und verschiedenen Flugräumen empfohlen

Um eine Kumulation der Emissionen zu vermeiden, sollte der Treibstoff auf möglichst großer Flughöhe und nicht immer in den gleichen Flugräumen abgelassen.

P​assend zum Thema:

Kerosinablässe: Rheinland-Pfalz bekommt besonders viel Fueldumping ab

Absurde EU-Regel lässt Flugzeuge leer oder halbleer starten

Advertisement