Wiederaufbau von Überschwemmungsgebieten bedeutend für Hochwasserbekämpfung | Weather.com
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Umwelt

Wiederaufbau von Überschwemmungsgebieten bedeutend für Hochwasserbekämpfung

A view of a river floodplain. Lined with trees that tower far above the water
Flussauen und -läufe sind häufig nicht so natürlich gehalten wie auf diesem Foto. Sie werden verbaut oder sind von Deichen umgeben.
(GettyImages)

Hochwasserereignisse wie in den vergangenen Wochen könnten in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten immer häufiger auftreten. Die Renaturierung von Flussläufen und -auen könnte eine natürliche Prävention darstellen.

P​uffer & Kohlenstoffspeicher

N​atürliche Überschwemmungsgebiete sind in der Umwelt von großer Bedeutung: Flussläufe und Auen arbeiten wie natürliche Puffer gegen Hochwasser und Dürren, während sie gleichzeitig als Kohlenstoffspeicher wichtig für den Klimaschutz sind. Das berichtet zumindest der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Nach dem Hochwasser in Niedersachsen hat der BUND deswegen dazu aufgerufen, natürliche Überschwemmungsräume zurückzugewinnen. Notwendig sei ein "Umdenken", um für künftig zu erwartende Extremsituationen gerüstet zu sein, sagte die niedersächsische BUND-Landesversitzende Susanne Gerstner am Freitag.

N​ur zehn Prozent der Auen in NRW sind intakt

Laut Auenzustandsbericht wurden in der Vergangenheit bundesweit zwei Drittel der natürlichen Überschwemmungsflächen der Flüsse verbaut oder durch Deiche von den Gewässern getrennt, wie der BUND mitteilte.

Nur zehn Prozent der Auen seien intakt. Dazu komme die Versiegelung der Landschaft - Niederschläge könnten nicht mehr versickern, sondern erreichten viel zu schnell die Bäche und Flüsse. Die Organisation forderte die Wiederanbindung von Überschwemmungsflächen an Bäche und Flüsse, die Rückverlegung von Deichen, die Renaturierung von Gewässern und Auen und die Wiederanbindung von Altarmen.

R​enaturierung muss beschleunigt werden

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"Seit 2009 wurden deutschlandweit 4200 Hektar Überschwemmungsflächen reaktiviert", sagte Gerstner. Das entspreche einer Vergrößerung um 1,5 Prozent - und in der Gesamtbilanz zu wenig.

Nach Angaben der Organisation konnte das Hochwasser in Niedersachsen dank zahlreicher Rettungskräfte und der Freiwilligen weitgehend unter Kontrolle gehalten werden. Extreme Witterungsverhältnisse wie heftiger Starkregen im Winterhalbjahr und lange Trockenheit im Sommer dürften sich demnach wegen der Klimakrise mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig häufen. Deswegen sei es unumgänglich, die Renaturierung fortzusetzen und zu beschleunigen.

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