Streit um Solarparks: Spanische Olivenbauern protestieren | Weather.com
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Streit um Solarparks: Landwirte sehen Olivenkultur in Gefahr

In Andalusien, der Heimat jahrhundertealter Olivenhaine, regt sich Widerstand gegen die Errichtung neuer Solarparks. Landwirte befürchten den Verlust ihrer Lebensgrundlage.

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Spanien ist weltweit führend in der Produktion von Olivenöl. Doch das fruchtbare Land, das seit langem von Olivenbauern genutzt wird, ist nun stark bei Energieunternehmen gefragt, die Solarparks errichten wollen. Mit fast 3000 Sonnenstunden pro Jahr gehört Andalusien zu den spanischen Regionen mit der höchsten Anzahl an Solarmodulen, da der Boom erneuerbarer Energien das Land zu einem europäischen Vorreiter in Sachen grüner Energie gemacht hat.

Unternehmen wie Greenalia und FRV Arroyadas haben Anträge gestellt, um im Herzen von Andalusien mehrere Solarparks zu bauen. Bauern befürchten, dass dadurch bis zu 1000 Hektar Land betroffen sein könnten. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, haben zwar Unternehmen Vereinbarungen zur Pacht eines Großteils des benötigten Landes ausgehandelt, stießen jedoch auf erheblichen Widerstand hunderter kleiner Landbesitzer. Dies veranlasste die Regionalregierung Andalusiens zur Ankündigung, einige der für die Anlagen benötigten Grundstücke im "öffentlichen Interesse" zu enteignen.

Bauernproteste in Lopera

Landwirte aus Lopera befürchten, dass für die acht geplanten Solarprojekte in der Region fast 100.000 Olivenbäume entfernt werden müssen, während die Regionalregierung die Zahl deutlich niedriger ansetzt - bei 13.000.

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Unterstützt von Landbesitzern, die von den jüngsten Enteignungen betroffen sind, versammelten sich kürzlich Dutzende Bauern mit Traktoren vor Lopera, einige mit Schildern, auf denen "Wir wollen keine Solarparks" stand. "Diese Ländereien stammen von unseren Vorfahren. Was soll ich jetzt meinen Kindern hinterlassen?" sagte die 67-jährige Rentnerin Maria Josefa Palomo bei einer Protestkundgebung zur Nachrichtenagentur AFP.

Olivernbauern sehen ihre Existenz in Gefahr

Verluste von 500 Hektar Olivenhainen würden über zwei Millionen Euro jährlich an Einnahmen vernichten, so die örtliche Olivenölkooperative La Loperana. Den Protestführern zufolge wurden bereits 5000 Olivenbäume von einem Grundstück eines Landwirts in Lopera entfernt, der eine Vereinbarung mit einem der Solarparkunternehmen unterschrieben hat. Weitere könnten folgen.

Die Regionalregierung verteidigt die Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und gibt an, dass weniger als ein Prozent des von ihnen in der Region genutzten Landes von widerwilligen Landbesitzern enteignet werden musste. Der spanische Solarverband UNEF, der über 800 Unternehmen vertritt, sagt, dass die Projekte die Steuereinnahmen in ländlichen Gemeinden erhöhen.

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