Stürme: Darum ist die Atmosphäre gerade so explosiv | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Stürme vor Europa: Darum ist die Atmosphäre gerade so explosiv

Play

Ein Orkan erreicht Europa bereits am Freitag. Und am Wochenende folgt dann schon der nächste. Auch in der kommenden Woche lassen sich weitere Orkane ausmachen, die zum Bomben-Zyklon werden. Warum wird das Wetter jetzt so stürmisch? Zwei Faktoren fallen ungünstig zusammen.

Stürme vor Europa: Jetstream erreicht fast 500 km/h

Wieso formieren sich in dieser und nächster Woche so viele starke Stürme und Orkane auf dem Nordatlantik ? Die Antwort ist in der Luft zu finden. Zum einen klinkt sich der Polarwirbel in den kommenden Tagen wieder in den Jetstream ein und verstärkt die Höhenwinde über dem Atlantik.

Hinzu kommt ein extremer Temperaturgegensatz über dem Nordatlantik. Arktische Kaltluft trifft auf warme subtropische Luft.

Beide Effekte verstärken den Jetstream.

Der Jet erreicht in der Spitze Werte von fast 500 km/h. Die Modelle berechnen Spitzenwerte zwischen 250 bis 270 Knoten, also 460 bis 500 km/h. Solche Werte sind selbst im Winter außergewöhnlich.

Jetstream löst Bombogenese aus

Advertisement

Der Zusammenprall von arktischer Kaltluft und warmer Subtropenluft hat aber noch einen zweiten Effekt. Es muss zu einem Temperaturausgleich kommen. Und das erledigen in unseren Breiten normalerweise die Tiefdruckgebiete. Auch ohne einen extremen Jetstream könnte man von starken Stürmen ausgehen, allein wegen der Temperaturen.

Aber die Tiefdruckgebiete liegen auch noch ungünstig, im sogenannten linken Jetausgang. In dieser Zone verursacht ein Massedefizit in der Höhe. Mehr Luft wird weggepustet, als nachkommen kann. Deshalb muss Luft von unten angesaugt werden und das löst starke Tiefdruckentwicklung aus.

Letztlich ist es der extreme Jetstream, der die Bomben-Zyklone auslöst und diese Stürme in Richtung Europa katapultiert. Schließlich ist der Jet fast so schnell wie ein Flugzeug von London nach New York bei Gegenwind.

Stürme wirbeln Wettervorhersage durcheinander

Ein Problem bei der Wetterlage: Solche extremen Windgeschwindigkeiten wirbeln auch die Prognosen durcheinander. Denn schon kleine Änderungen in Windstärke oder Windrichtung können große Auswirkungen auf die Genauigkeit der Vorhersage haben. Und man darf nicht vergessen, dass wir über dem Nordatlantik im Prinzip nur Satellitendaten und Flugzeugmessungen zur Verfügung haben.

Es ist also gar nicht so einfach, die Vorhersagen zu verifizieren. Und damit haben wir ab Freitag eine relativ große Unsicherheit in der Wetterprognose.

Sicher ist, dass zwei bis Montag auf Europa zukommen. Auch in Deutschland werden wir zumindest ein paar Sturmwinde davon abbekommen. Ob und was sich noch ändert, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.

Advertisement