Wildcampen ist verboten – doch diese Orte sind legal | Weather.com

Wildcampen in Deutschland verboten – wo Naturzelten trotzdem erlaubt ist

Wildcampen ist offizielle in Deutschland verboten – aber es gibt auch Orte, wo es erlaubt ist

Aufgrund der Beschränkungen wird Camping-Urlaub zunehmend beliebter.  Was Sie für den Zeltkauf wissen sollten
Erlaubt oder nicht? Das ist die große Frage beim Wildcamping.
(GettyImages)

Die Sehnsucht nach Übernachten in der wilden Natur ist groß: Besonders im Sommer zieht es viele Menschen raus in Wälder, an Seen oder auf einsame Lichtungen. Doch so romantisch die Vorstellung vom Wildcampen auch ist: In Deutschland ist das Zelten außerhalb offizieller Plätze fast überall verboten. Wer sein Zelt einfach in der freien Landschaft aufschlägt, riskiert empfindliche Bußgelder – in manchen Bundesländern bis zu 2.500 Euro. Dennoch gibt es gute Alternativen für alle, die unter freiem Himmel übernachten möchten – legal, naturnah und mit echtem Abenteuergefühl.

Ist Wildcampen in Deutschland grundsätzlich verboten?

In Deutschland regeln die Landeswaldgesetze und das Bundesnaturschutzgesetz, wo das Übernachten in der Natur erlaubt ist. Grundsätzlich gilt: Das Aufstellen von Zelten im Wald oder in Schutzgebieten ist verboten, ebenso das Übernachten auf Wiesen, Feldern oder an Uferzonen ohne ausdrückliche Erlaubnis. Wer trotzdem campt, stört nicht nur die Natur, sondern hinterlässt oft Müll oder belastet die Umwelt – etwa durch unsachgemäß entsorgte Chemietoiletten bei Wohnmobilen.

Welche legalen Alternativen gibt es?

In vielen Bundesländern wurden in den letzten Jahren legale Möglichkeiten geschaffen, um naturnah zu zelten – ganz ohne Ärger mit Förstern oder Bußgeldbescheiden. Besonders beliebt sind sogenannte Trekkingplätze: abgelegene, naturbelassene Zeltstellen, oft tief im Wald oder mit Weitblick über Flusstäler und Weinberge. Die Standorte sind meist nicht ausgeschildert und werden erst nach der Buchung mitgeteilt. In Rheinland-Pfalz etwa gibt es solche Plätze im Pfälzerwald, im Hunsrück, an der Nahe oder bei Traben-Trarbach an der Mosel. Auch Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern bieten vergleichbare Trekkingangebote an.

Was bieten diese Plätze – und wie läuft die Buchung?

In Rheinland-Pfalz verwaltet die Tourismus GmbH das Angebot gemeinsam mit lokalen Forstämtern. Pro Platz sind oft nur wenige Zelte erlaubt – so bleibt das Naturerlebnis authentisch und störungsfrei. Wer etwas mehr Komfort möchte, findet dort auch sogenannte Waldzeltplätze mit Feuerstellen, Toiletten und Stromanschluss – was besonders für Jugendgruppen interessant ist. Die Buchung erfolgt meist online und ist verpflichtend.

Wo darf man sonst legal in der Natur übernachten?

Andere Bundesländer erlauben unter bestimmten Bedingungen das sogenannte Biwakieren – das Übernachten ohne Zelt, nur mit Schlafsack oder Tarp. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern darf sogar ausnahmsweise für eine Nacht gezeltet werden, sofern man nicht in einem Schutzgebiet steht. Wer auf privatem Grund übernachten will, braucht stets das Einverständnis des Eigentümers.

Was kostet legales Naturcamping – und wie kann man sparen?

Advertisement

Zelten in der Natur muss nicht teuer sein. Viele Trekkingplätze kosten nur wenige Euro, reguläre Campingplätze bieten oft günstige Konditionen in der Vor- und Nachsaison. Wer eine Woche bleibt oder außerhalb der Ferienzeit reist, profitiert zusätzlich von Rabatten. Und: Mit der Buchung offizieller Plätze unterstützt man die regionale Infrastruktur – statt sie durch Wildcamping zu belasten.

Was muss man beachten?

Wer neu ins Naturcamping einsteigt, sollte sich gut vorbereiten. Wichtig ist eine passende Ausrüstung: ein leichtes, wetterfestes Zelt, ein ausreichend warmer Schlafsack und eine isolierende Unterlage. Auch die Wahl des Platzes, wo das Zelt aufgestellt wird, spielt eine Rolle: Dieser sollte möglichst eben, trocken, sicher vor Wind und abseits sensibler Vegetation sein. Hygieneregeln in der Natur, wie die Mitnahme von Müll oder das Nutzen vorhandener Toiletten, sollten selbstverständlich sein.

Wer Feuer machen möchte, darf das nur an speziell ausgewiesenen Stellen tun – und sollte unbedingt auf die aktuell sehr hohe Waldbrandgefahr achten. In vielen Regionen Deutschlands herrscht derzeit Warnstufe 4 oder 5, offene Flammen sind dort strikt untersagt. Grundsätzlich gilt: Oberstes Gebot ist die Rücksicht auf Flora und Fauna.

Eine gute Planung, etwa durch frühzeitige Buchung von Trekkingplätzen oder das Einholen von Erlaubnissen, sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für ein stressfreies Naturerlebnis.

Fazit: Geht Naturcamping auch legal?

Wildcampen ist in Deutschland nicht erlaubt – aber legal und naturnah zelten geht trotzdem. Wer sich informiert, plant und Rücksicht auf Natur und Mitmenschen nimmt, kann auch hierzulande echtes Outdoor-Abenteuer erleben. Ganz legal – mitten im Grünen.

Advertisement