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„Erst der Anfang“: Neue Gluthitze versetzt Australien in Alarm-Zustand | Weather.com
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Wetter im Ausland

„Erst der Anfang“: Neue Gluthitze versetzt Australien in Alarm-Zustand

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Auf einen Blick

  • Die Lage im Südosten Australiens spitzt sich zu
  • Eine neue Hitzewelle könnte die beispiellosen Brände weiter anfachen
  • Die kommenden 36 Stunden sind "sehr gefährlich" warnt der Regierungschef von Victoria
  • Die Bewohner sind aufgerufen, die Feuergebiete zu verlassen

Der Ausnahmezustand in Australien hält an: Feuerwehren bereiten sich darauf vor, dass sich die Busch- und Waldbrände im Südosten des Landes ausweiten. Für zwei weitere Tage hat der Bundesstaat Victoria am Donnerstag den Katastrophenalarm wegen der zerstörerischen Buschbrände ausgerufen. Dort sollen die Feuer nochmals schlimmer werden. Die Maßnahme erlaubt Behörden und Helfern, zusätzliche Kräfte zu mobilisieren und Evakuierungen durchzusetzen.

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Der sechs Millionen Einwohner zählende Bundesstaat im Südosten des Landes ist - wie das benachbarte New South Wales - besonders von den Bränden betroffen. Vergangene Woche wurde erstmals in der Geschichte Victorias ein solcher Katastrophenalarm ausgerufen. Er gilt für East Gippsland und den Nordosten des Bundesstaates. Die Bewohner sind aufgerufen, die Feuergebiete zu verlassen. Es soll bis zu 40 Grad heiß werden. Zudem könnte starker Wind die Lage noch verschärfen.

"Lage ist sehr gefährlich und dynamisch"

Der Regierungschef von Victoria, Daniel Andrews, warnt der Nachrichtenagentur AFP zufolge, dass sein Bundesstaat erst am Anfang eines sehr schwierigen Sommers stehe. In mehreren Gebieten von South Australia wurden die Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Für Freitag kündigt sich Gluthitze an, die die Feuer im Land weiter anfachen dürfte. Die Lage in Victoria sei in den kommenden zwölf bis 36 Stunden "sehr gefährlich und dynamisch", sagte Andrew Crisp vom örtlichen Katastrophenschutz.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, gehen in Parndana auf der Känguru-Insel Soldaten bei 38 Grad von Tür zu Tür, um die Bewohner wegen eines riesigen Feuers aufzufordern, ihre Häuser zu verlassen. Bereits am Mittwoch hatten die Behörden Vivonne Bay evakuiert, das wie die Känguru-Insel im Bundesstaat South Australia liegt.

Behörden warnen vor gesundheitlichen Risiken des Rauchs

Die verheerenden Brände haben bereits ein Drittel der Känguru-Insel zerstört und damit die Früchte der jahrzehntelangen Arbeit im Naturschutz innerhalb von Tagen zunichte gemacht. Die Insel wird oft auch als "australisches Galapagos" bezeichnet und ist seit langem ein Refugium für einige der am stärksten bedrohten Tierarten des Kontinents. Bei einigen Arten ist unklar, ob sie die Katastrophe überstehen. Dies gilt besonders für die kleinen Schmalfuß-Beutelmäuse und den nur auf der Insel heimischen Braunkopfkakadu. Schätzungen zufolge sind bisher landesweit eine Milliarde Tiere durch die Feuer ums Leben gekommen.

Im Bundesstaat South Australia warnten die Behörden derweil vor den Rauchbelastungen durch die Brände. Man erwarte gesundheitliche Risiken durch die Rauchfahnen, die von der Känguru-Insel über das Festland ziehen. Dies gelte für weite Gebiete des Bundesstaates.

Feuerwehrleute am Rand ihrer Kräfte

Das Feuer hat auf der bei Urlaubern beliebten Insel im Süden des Landes verheerende Folgen. Löschhubschrauber flogen über die Insel, es gab Evakuierungen. „Es ist wirklich schlimm“, sagte der in Adelaide lebende Deutsche Kai Linke der Deutschen Presse-Agentur. Seine Schwester Katja habe dort vergangenes Wochenende ihr Haus verloren, eine Tierschutzstation namens „Paul's Place“. Viele Tiere wie Emus und die Reptilien seien dabei umgekommen, die Koalas hätten aber überlebt.

Die Einsatzkräfte, von denen viele freiwillige Feuerwehren sind, arbeiten mittlerweile am Rand ihrer Kräfte. AFP zufolge stürze am Donnerstag ein Löschhubschrauber in einen Stausee, der Pilot konnte sich demnach schwimmend ans Ufer retten.

Celebrities organisieren Benefizkonzerte

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Als Reaktion auf die verheerenden Brände und die massiven Zerstörungen ist in Sydney ein großes Benefizkonzert geplant. Wie der Veranstalter TEG am Mittwoch auf seiner Homepage mitteilte, soll das Konzert am 16. Februar im ANZ-Stadium stattfinden. Unter anderem sei ein Auftritt der Band Queen im Gespräch, berichteten mehrere Medien.

Seit Beginn der großen Buschfeuer verbrannten mehr als zehn Millionen Hektar Land, das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.

Hitze, Trockenheit und Rekorddürre sind Hauptgründe für historische Brände

Nie ist es auf dem Kontinent wärmer und trockener gewesen als im vergangenen Jahr, wie das Amt für Wetterkunde am Donnerstag mitteilte. Dabei reicht der Vergleichszeitraum bis 1910 zurück. Der Zusammenhang zwischen den Bränden, den geringen Niederschlägen und den hohen Temperaturen sei deutlich. 2019 war das auch trockenste Jahr in Australien seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Die extreme Dürre ist einer der Hauptgründe für die Buschbrände im Land und wird wiederum mit dem globalen Klimawandel in Zusammenhang gebracht. Amtschef Karl Braganza sagte: «"straliens Klima erwärmt sich." Vor allem Hitzewellen würden häufiger und extremer.

Der klimapolitische Koordinator der Hilfsorganisation Care, Sven Harmeling, erklärte am Donnerstag, die Brände in Australien seien eine "eindringliche Erinnerung", dass die internationale Gemeinschaft das Pariser Klimaabkommen zur Eindämmung der Erderwärmung umsetzen müsse.

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