Giftige Dunstwolke bringt Neu-Delhi zum Erliegen

16. Dezember 2024

Man sieht kaum noch die Hand vor den Augen. Seit mehr als einer Woche hängt über Neu-Delhi eine dicke, giftige Dunstwolke.

Wegen stark gestiegener Smogwerte wurde in der indischen Hauptstadt der Schulunterricht weitgehend eingeschränkt und Bauarbeiten gestoppt. Nur Lastwagen mit essenziellen Gütern dürften in die Metropole fahren, ordnete die Verwaltung zudem am Montag an. Demnach müssen alle Schüler mit Ausnahme jener in den Klassen zehn und zwölf in den Fernunterricht ausweichen. Die Behörden riefen Kinder, Ältere und chronisch Kranke auf, nach Möglichkeit in Innenräumen zu bleiben.

„Jeder hat Halsschmerzen“

Über Neu-Delhi mit seinen rund 33 Millionen hängt seit Wochen eine dicke, giftige Dunstwolke. Die Feinstaubbelastung stuft ein System zur Messung der Luftqualität (Safar) inzwischen als schwerwiegend ein. In einigen Gegenden Neu-Delhis lagen die Smogwerte mehr als 50 Mal höher als die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwerte. Wegen der schlechten Sicht haben Fluggesellschaften Verzögerungen gemeldet. Vor allem im Winter ist die Feinstaubbelastung im Norden Indiens hoch, was neben Abgasen von Autos und Industrie auch auf die Verbrennung von Ernterückständen durch Bauern zurückgeführt wird. „Jeder hat Halsschmerzen“, sagte Sanjay Goel, ein Ladenbesitzer in Neu Delhi. „Sie sollten das Verbrennen von Ernteresten verbieten - überall ist nur noch Rauch.“

mb/AP