Hurrikane könnten uns vor Sommerhitze 2025 retten | Weather.com
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Aktive Hurrikan-Saison könnte uns vor Hitzesommer bewahren

Die Hurrikan-Saison startet im Juni. Und die Wirbelstürme haben Auswirkungen auf unser Wetter - nicht nur negative.

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Die ersten Vorhersagen für den Nordatlantik sahen ziemlich vergleichbar mit der Saison 2024 aus. Insgesamt 19 Tropenstürme, davon 8 Hurrikane und bis zu 4 schwere Wirbelstürme.

Prognosen weniger aggressiv

Allerdings sind die Prognosen des EZMWF (Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage) aus dem Mai etwas weniger aggressiv.

Das könnte damit zu tun haben, dass der Nordatlantik in diesem Jahr lange nicht die Rekordtemperaturen aus dem Jahr 2024 erreicht. Es ist immer noch wärmer als im klimatologischen Mittel, aber weniger extrem. Insbesondere vor Afrika - rund um die Kapverdischen Inseln - ist in den vergangenen Wochen kühles Wasser aufgestiegen. Diese Region gilt aber als die Geburtsstätte der atlantischen Hurrikane. Und ist hier das Wasser kühler, dann kann das die Entwicklung von tropischen Wirbelstürmen dämpfen.

Aktive Hurrikan-Saison 2025 befürchtet

Aber es gibt auch Entwicklungen, die Anlass zur Sorge geben. Denn die Höhenströmung vor Nordamerika scheint im Sommer die Hurrikane in Richtung USA zu lenken. Die Experten gehen davon aus, dass bis zu drei Hurrikane in dieser Saison das US-Festland erreichen und an Landfall machen.

Landfall ist wahrscheinlich das extremste Wetterereignis überhaupt. Es kommt zu sintflutartigen Regenfällen, Hochwasser, Sturmflut, zerstörerischen Winden und auch zu Tornados.

Aber auch wir in Europa müssen mit Hurrikanen rechnen, oder mit den Resten davon. Und das könnte ein Segen sein.

Wie beeinflussen Hurrikane das Wetter in Europa?

Zwar sieht es nach vermehrtem Hochdruck vor der Ostküste der USA aus, aber gleichzeitig nimmt im Sommer die Wahrscheinlichkeit für Westwinde über dem Nordatlantik zu. Und das heißt, dass Hurrikane vom Jetstream erfasst und nach Europa katapultiert werden können.

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Ein typischer Hurrikan bewegt sich sehr langsam, mit wenigen Knoten. Erfasst der Jetstream aber so ein System, kann es binnen 24 Stunden nach Europa gelangen. Der Jet beschleunigt also den Hurrikan extrem. Dass das nicht ganz ohne Folgen bleibt, sollte klar sein.

Der Hurrikan wird vom Jetstream ziemlich zerlegt. Meteorologen sprechen dann gerne davon, dass der Hurrikan eine Transformation durchläuft. Das heißt aber auch, dass der Hurrikan von den Winden zerrissen und geschliffen wird. Es bildet sich aber tatsächlich ein außertropisches Tief mit Warm- und Kaltfronten.

Hurrikane könnten uns vor Hitzesommer retten

Und doch bleiben diese Ex-Hurrikane etwas Besonderes. In aller Regel nehmen sie einen Schwall tropischer Luft mit. Und diese warme Luft zeigt Wirkung. Die Ex-Hurrikane sind stärker als normale Tiefdruckgebiet. Und sie können sogar unser Wettermuster beeinflussen, manchmal sogar ändern. Genau diese Eigenschaft könnte in diesem Jahr noch sehr wichtig werden.

Denn im Moment ist viel Hochdruck und sehr wenig Regen vorhergesagt für den Sommer. Das hätte extreme Hitze und Trockenheit zur Folge. In den ersten zwei Juniwochen werden bereits Hitzewellen erwartet. Aber ein starker Rest-Hurrikan könnte den Hochdruck ins Wanken bringen und die Tür für mehr Regen in Mitteleuropa aufstoßen.

Wir können also nur hoffen, dass auf diese Weise wieder mehr Regen zu uns kommt.

Man darf nicht ganz vergessen, dass es auch möglich ist, dass echte Hurrikane die Azoren oder gar die Küste Portugals, Spaniens erreichen können. Das wäre nicht so gut, denn dann droht auch dort extremes Unwetter.

Kommt doch noch El Niño?

Es gibt ein paar Unsicherheiten im Bezug auf die Hurrikane und deren Anzahl. Sollte sich entgegen den Vorhersagen doch ein El Niño entwickeln, dann gäbe es sicher weniger Wirbelstürme. Auf der anderen Seite könnte sich La Niña auch noch etwas länger halten. Und das könnte die Wirbelsturm-Aktivität weiter befeuern.

Doch tropische Wirbelstürme bleiben aktiv auf dem Nordatlantik und der langjährige Trend zeigt auch, dass es mehr werden. Allein deshalb müssen wir uns auch in Europa mit den Wirbelstürmen befassen.

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