Erwartet uns ein Hitzesommer 2025? Forscherin gibt Ausblick | Weather.com
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Erwartet uns ein Hitzesommer 2025? Forscherin gibt Ausblick

Wir haben mit einer Lara Wallberg vom Max-Planck-Institut für Meteorologie über den Hitzesommers 2025 gesprochen.

Die Simulationen geben den Zusammenhang zwischen nordatlantischem Wärmestau und Hitzeextremen wieder.
(GettyImages/Lara Wallberg)

Uns steht ein Hitzesommer in Deutschland bevor. Das ist längst kein Geheimnis mehr. Doch nicht nur die Trockenheit im Frühling spricht dafür. Es ist zwar nicht der trockenste Frühling aller Zeiten, aber 2025 liegt unter den Top 3.

Hitzestau im Nordatlantik und die Folgen

Noch ein anderer Faktor spricht für einen besonders heißen Sommer 2025: der Hitzestau im Nordatlantik. Ein Forscherteam um Lara Wallberg vom Max-Planck-Institut für Meteorologie hat einen Zusammenhang zwischen einem warmen Nordatlantik und einem Hitzesommer in Europa hergestellt. Drei Jahre vor einem heißen Sommer baut sich bereits so ein Wärmestau im Meer auf.

„Was wir uns angeguckt haben, sind nicht die oberflächennahen Temperaturen, sondern die ersten 700 Meter im Ozean. Also wirklich auch die tiefen Schichten. Dabei konnten wir feststellen, dass sich schon drei Jahre vor Hitzeextremen immer mehr Hitze ansammelt. Das Wasservolumen wird in sich immer wärmer“, erklärt Lara Wallberg im Interview.

Lara Wallberg ist aktuell über ein großes EU Projekt finanziert, das zur Aufgabe hat, Klimavorhersagen nutzerrelevant aufzubereiten - besonders für die Landwirtschaft.
(Lara Wallberg)

Rekordtemperaturen im Nordatlantik gemessen

„Dadurch, dass das auch in den tiefen Schichten so ist, wissen wir, dass es nicht nur durch die Sonne bedingt ist, sondern wirklich durch die Ozeanströmungen“, so Wallberg. Die Wärme kommt dabei vor allem aus den subtropischen Gebieten. Schwankungen gebe es zwar immer wieder im Atlantik, aber durch den Klimawandel werde es grundsätzlich immer wärmer: „Gerade erst vorletztes Jahr hatten wir Temperaturen im Nordatlantik, die es noch nie vorher gegeben hat“, sagt Wallberg. Am 31. August 2023 wurden 25,37 Grad Celsius im Nordatlantik gemessen.

Wie heiß wird der Sommer 2025 in Deutschland?

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Konkrete Zahlen lassen sich aus der Studie des Forscherteams nicht ablesen. „So gut sind einfach Vorhersagen nicht und gerade nicht Vorhersagen auf so langen Zeitskalen. Aber sicherlich ist mit höheren Temperaturen zu rechnen, im Zweifelsfall mit mehr Tropennächten“, so Wallberg.

Ob es so heiß wird wie im Rekordsommer 2003, ist durch den Wärmestau im Nordatlantik ebenfalls nicht vorherzusagen. Damals lag die mittlere Tagestemperatur von Juni bis August bei 19,6 Grad. Dazu kamen extreme Hitzewellen. Laut dem Deutschen Wetterdienst wurden an der Wetterstation in Karlsruhe beispielsweise 12 Tage in Folge über 35 Grad gemessen – ein Rekordwert für Deutschland.

Wärmestau beeinflusst den Hochdruck

Doch für solche Rekordtemperaturen sind weit mehr Faktoren ausschlaggebend als nur der Wärmestau im Nordatlantik. „Zum Beispiel hatten wir 2024 auch durchaus diese Ansammlung von Wärme im Nordatlantik. Damals war der Juni zwar sehr warm, aber im Juli und August hat es wieder viel geregnet“, so Wallberg. Und daher war der vergangene Sommer auch kein extrem heißer. Es kommt unter anderem auch auf den Hochdruck an. Haben wir ein stabiles Hochdruckgebiet, dann bleibt die Wärme einfach auch länger.

Doch auch der Hochdruck wird von dem Wärmestau beeinflusst: „Wenn besonders viel Wärme im Nordatlantik vorhanden ist, dann erwärmt der Nordatlantik auch die Atmosphäre. Dadurch wird unter anderem der Jetstream, der die warmen und die kalten Luftmassen trennt, nach Norden verschoben. Und dadurch können warme Luftmassen auch einfach weiter in den Norden vordringen“, erklärt Wallberg.

Gleichzeitig wird der Jetstream auch langsamer und Hochdruckgebiete können so länger an einem Ort bleiben. Doch inwiefern das im Sommer 2025 der Fall sein wird, das wird sich erst noch zeigen.

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