Vor 700 Millionen Jahren wurde die Erde zum Schneeball – so konnte das Leben überstehen | The Weather Channel
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Klima

Vor 700 Millionen Jahren wurde die Erde zum Schneeball – so konnte das Leben überstehen

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Auf einen Blick

  • Die Bildung kleinerer Platten hat die heftige Eiszeit ausgelöst
  • In Luftblasen hatten primitive Lebensformen die Möglichkeit, die Eiszeit zu überdauern

Schneeball Erde, dieser Begriff bezeichnet eine geowissenschaftliche Hypothese, wonach unser eigentlich blauer Planet zur Zeit des Neoproterozoikums komplett vereist war.

Die heftige Eiszeit soll vor rund 700 Millionen Jahren eingesetzt und schließlich nahezu die gesamte Erd- und Meeresfläche mit einer Eisschicht und Gletschern überzogen haben. Am Äquator soll es damals genauso kalt gewesen sein wie an den Polen.

Geendet haben soll dieses eisige Kapitel vor rund 580 Millionen Jahren, nachdem sich in der Atmosphäre genügend Treibhausgase angehäuft hatten.

Die Erdplatten als Auslöser?

Geologen der University of Texas in Dallas und Austin um Robert Stern haben eine Antwort darauf gefunden, was die Kälteperiode einst ausgelöst hat: Die Bildung der Erdplatten.

Der Superkontinent Rodinia, die zuerst flächendeckend dichte Erdrinde, soll vor rund 800 bis 600 Millionen Jahren Risse bekommen und schließlich entzwei gebrochen sein. Die Bildung kleinerer Platten hätte die heftige Eiszeit ausgelöst.

Denn diese Veränderung habe dazu geführt, dass sich die Kontinente neu zusammensetzten, was Veränderungen der Weltmeere und der Atmosphäre nach sie zog. Vulkane entstanden und sorgten für den Aufstrom heißen Gesteinsmaterials aus dem tieferen Erdmantel.

Dramatische klimatische Veränderungen

Durch all diese Veränderungen geriet das Klimagleichgewicht weltweit ins Schwanken.

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Es fand Subduktion statt, das heißt, dass der Plattenrand einer tektonischen Platte in den darunter liegenden Teil des Erdmantels abtauchte und gleichzeitig von einer angrenzenden Platte überfahren wurde. Dadurch wurde Masse umverteilt, was zu einer Polwanderung und schließlich zur Entstehung der Schneeball-Erde geführt haben könnte.

Vieles deute darauf hin, so Stern, dass die Platten sich zur Zeit des Neoproterozoikums bildeten, da dies nachweislich eine Zeit großer klimatischer Veränderungen war.

Leben während der Eiszeit

Die Erde war fast vollständig von einer Eisschicht und Gletschern überzogen. Somit war das Überleben eines Großteils der primitiven Lebensformen bedroht, da die Ozeane während des Tiefkühlens aufgrund von Sauerstoffmangel nicht bewohnbar waren.

Früher gingen Wissenschaftlicher davon aus, dass sich das Leben zu der Zeit nur auf Schmelzwasserpfützen auf der Eisoberfläche beschränkte.

Nun fanden Wissenschaftler der McGill University in Kanada in einer Studie heraus, dass es wohl sogenannte "Sauerstoffoasen" unterhalb des Eises gab, wo der Gletscher auf das Eis traf. In diesen Luftblasen hatten primitive Lebensformen die Möglichkeit, die Eiszeit zu überdauern.

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