Expertentipp: So überstehen Haustiere den Winter gut | Weather.com
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Tiere

Wann Kälte Vierbeinern zusetzt: So überstehen Haustiere den Winter gut

A Black Labrador In Winter
Tiere vertragen die Kälte besser, als die meisten Besitzer denken
(GettyImages)

Auf einen Blick

  • Kaum wird es kühler, wickeln sich die Menschen in dicke Decken ein und drehen die Heizungen auf.
  • Doch wie ist das bei Haustieren? Brauchen Hunde Jacken?
  • Und welche Vierbeiner fühlen sich auch im Winter draußen noch wohl?

Wenn es kalt wird, machen sich viele Haustierbesitzer Gedanken, wie die sinkenden Temperaturen auf ihre Vierbeiner wirken. Lea Schmitz, Sprecherin beim Deutschen Tierschutzbund, kann Entwarnung geben: „Die allermeisten Tieren vertragen Kälte viel besser, als die Besitzer denken.“ So wächst bei Katzen etwa im Herbst ein dickes, schützendes Winterfell.

Auch bei den Kaninchen wird das Fell dichter und schützt gegen die Kälte. „Und auch Hunde kommen bei Kälte oft besser klar als bei Hitze – denn sie können ja nicht schwitzen und haben es an warmen Tagen oft deutlich schwerer als an kühlen“, sagt die Tier-Expertin.

Am besten sollen die Tiere entscheiden ob rein oder raus

„Ideal ist es, wenn die Tiere selbst entscheiden können: Bin ich draußen, oder kann ich rein in die Wärme“, fasst Schmitz die optimale Haltung von Haustieren im Winter zusammen.

tabby shorthair cat passing through microchip cat flap
(GettyImages)

Bei Katzen sei daher eine Katzenklappe ideal oder der Besitzer sollte ein Auge darauf haben, ob das Tier sich an Fenster oder Tür bemerkbar macht und rein möchte. Ist das nicht möglich, sollte für die Katzen ein geschütztes Plätzchen draußen eingerichtet werden. Das kann beispielsweise eine Holzkiste mit Decken sein – Hauptsache der Vierbeiner ist nicht der Witterung ausgesetzt. Heizdecken seien nicht nötigt, sagt Schmitz, dafür sei das isolierende Winterfell ausreichend.

Gesunde Hunde brauchen keinen Mantel

Den Winterfell-Vorteil haben Hunde zwar nicht, trotzdem ist bei gesunden und fitten Hunden das normale Fell ausreichend, um auch bei Kälte und Schnee vor die Tür zu gehen. „Hier es wichtig, dass die Besitzer genau auf ihren Hund achten, denn er zeigt sehr deutlich, wenn er sich unwohl fühlt, etwa indem er zittert“, sagt Schmitz. Dann heißt es: Ab nach drinnen und aufwärmen.

Mit Hunden, die schneller frieren, sollte im Winter dann lieber öfter aber kürzer Gassi gegangen werden. Einen Mantel brauchen gesunde Hunde mit normalem Fell laut Schmitz nicht. „Bei älteren, kranken Hunden oder bei Tieren, die ein lichtes Fell haben, kann ein Mantel durchaus wärmend helfen“, sagt die Tierexpertin. „Dann ist es aber wichtig, dass der Mantel gut sitzt, die Bewegung nicht einschränkt und die Rute frei ist.

Auch für kleine Hunde könne bei Kälte ein Mantel sinnvoll sein
(GettyImages)

Am besten sollte man sich im Fachhandel beraten lassen und den Hund den Mantel anprobieren lassen.“ Ebenfalls wichtig sei das Material: Wolle saugt sich bei nasskaltem Wetter schnell voll, daher sollte der Mantel aus wasserabweisendem Material sein. Auch für kleine Hunde, deren Körper nah am Boden ist, könne bei Kälte ein Mantel sinnvoll sein, so die Expertin.

Streusalz setzt den Pfoten zu

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Sowohl bei Hunden als auch bei Freigängerkatzen rät Schmitz im Winter regelmäßig die Pfoten zu überprüfen. „Das Streusalz im Winter ist ein Problem für die Vierbeiner“, sagt sie. „Die Salzlauge reizt die Haut an den Pfoten, sie wird rissig, brennt und juckt.

Wenn das Tier dann dran leckt und knabbert, kann es zu Entzündungen kommen.“ Ebenso kann sich Rollsplitt zwischen den Pfotenballen festsetzen. Daher sollten bei den Hunden nach dem Spaziergang die Pfoten unter fließendem Wasser kurz abgewaschen werden und die Gassirunde gerne abseits gestreuter Wege gegangen werden. Auch bei Katzen sei es sinnvoll, die Pfoten ab und zu genauer anzuschauen und gegebenenfalls zu säubern.

Kaninchen und Meerschweinchen dürfen draußen bleiben

Sowohl Kaninchen als auch Meerschweinchen können prinzipiell das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Wichtig ist es laut Schmitz, dass mit der Draußenhaltung schon im Frühjahr begonnen wird, damit die Tiere Zeit haben, sich an die Bedingungen zu gewöhnen.

Außerdem müssen die Gehege groß genug sein, damit die Vierbeiner sich ausreichend bewegen können, um sich warm zu halten – dann toben sie auch gerne im Schnee. „Wichtig ist aber, dass die Tiere einen wetterfesten Rückzugsort haben“, sagt Schmitz. „Ideal ist eine Schutzhütte über zwei Ebenen mit einer Nagertreppe, die wärmeisoliert ist. Das kann entweder Holz mit einer Dicke von mindestens 15 Millimetern oder auch eine Styroporverkleidung sein.“ Außerdem sollte die Hütte mit Stroh und Heu ausgelegt werden. Das Allerwichtigste ist für Schmitz jedoch: Die Tiere niemals alleine halten. Zum einen haben sie so Spielkameraden und zum andern können sie sich auch immer gegenseitig wärmen.

Bei Kleintieren in der Wohnung ausreichend lüften

the child holds in his hands a hamster. Hands close up. Little Djungarian hamster in child hands.
(GettyImages)

Bei Kleintieren, die in der Wohnung gehalten werden, wie Hamster, Ratten oder Vögel, sollte darauf geachtet werden, dass die Luft nicht zu trocken wird. Am besten ausreichend Lüften oder Luftbefeuchter aufstellen, rät Schmitz. „Beim Stoßlüften dürfen Tiere nicht im Zug stehen.“

Fische können im Teich problemlos überwintern, solange das Gewässer mindestens 70 Zentimeter tief ist und auch bei möglichem Zufrieren der Oberfläche die Sauerstoffzufuhr gesichert ist. „Das geht zum Beispiel, indem ein Bündel Stroh in den Teich gestellt wird, damit die Stelle auch bei Eis offen bleibt“, sagt Schmitz. „Dann fühlen sich auch die Fische bei Eis und Kälte wohl.“

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