N​achtaktiver Kletterkünstler: Gartenschläfer ist Tier des Jahres 2023 | Weather.com
Advertisement
Advertisement

N​achtaktiver Kletterkünstler: Gartenschläfer ist Tier des Jahres 2023

ARCHIV - 04.04.2016, Hessen, Wiesbaden: In einem Handschuh wird in der «Wildstation Bilche» ein Gartenschläfer gehalten. (zu dpa «Gartenschläfer ist Tier des Jahres 2023 - «Zorro» ist stark gefährdet») Foto: Alexander Heinl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Er ist vor allem im Schwarzwald zu Hause: Der Gartenschläfer, das Tier des Jahres 2023.
(Alexander Heinl/dpa )

Der vor allem im Südwesten heimische Gartenschläfer ist von der Deutschen Wildtierstiftung zum "Tier des Jahres 2023" auserkoren worden. Das nur etwa faustgroße Nagetier mit der charakteristischen Augenmaske stehe in Deutschland als "stark gefährdet" auf der Roten Liste bedrohter Arten, teilte die Stiftung am Dienstag mit.

U​rsprüngliche Heimat: felsiges Mittelgebirge

Die Art sei ursprünglich in vielen struktur- und felsreichen Mittelgebirgen zuhause gewesen. In diesen natürlichen Lebensräumen finde man sie inzwischen nur noch im Schwarzwald, im Harz und in Bayern.

Informieren Sie sich übers aktuelle Wetter und laden sich hier die TWC-App herunter!

Advertisement

Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) gehört zu den Bilchen, die in Deutschland auch mit Siebenschläfer, Haselmaus und Baumschläfer vertreten sind. Er lebt gern in Parks und Gärten – das sind in Südwestdeutschland auch seine Hauptverbreitungsgebiete, wie die Stiftung mitteilte.

N​achtaktiver Kletterkünstler mit Zorro-Maske

"Dort verkriecht er sich in Hecken, Mauerspalten, Schuppen oder Nistkästen." Der nachtaktive Kletterkünstler halte rund sechs Monate Winterschlaf, seine Körpertemperatur sinke dann bis auf rekordverdächtige minus ein Grad. Gut zu erkennen sind die Tiere an ihrer "Zorro-Maske", einem schwarzen Band um Augen und Ohren.

T​odesfallen: Regentonnen und Reb- und Obstnetze

"Das "Tier des Jahres" ist gut gewählt", sagt auch die baden-württembergische Nabu-Artenschutzreferentin Felicitas Rechtenwald. Der Gartenschläfer profitiere sowohl von dem naturnahen Bewirtschaften der Wälder und älteren Bäume mit vielen Höhlen als auch vom Erhalt wertvoller Streuobstbestände. "Hat er es sich zur Untermiete in einem Vogelnistkasten gemütlich gemacht, sollte man ihn dulden", empfiehlt sie. Todesfallen können für den Gartenschläfer nicht abgedeckte Regentonnen und Reb- und Obstnetze sein, in denen er sich verheddern und verhungern kann.

V​erbreitungsgebiet um Hälfte geschrumpft

Insgesamt ist das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers in Europa allerdings in den letzten 30 Jahren um fast die Hälfte geschrumpft, wie es von der Wildtierstiftung hieß. Mit der Wahl zum "Tier des Jahres" solle auf die bedrohte Art aufmerksam gemacht werden.

P​assend zum Thema:

Tier des Jahres 2022: Interessantes über unseren einzigen heimischen Wa

Tier des Jahres 2021: Fischotter breitet sich in Thüringen aus

Advertisement