Wasser sparen im Alltag mit diesen 7 Tipps | Weather.com

Wasser sparen im Alltag: So gelingt es mit einfachen Tricks

Wasser sparen im Alltag wird wegen Trockenheit in Deutschland immer wichtiger

Wasser tropft aus einem Hahn
Wer ist sich schon bewusst, dass er täglich alleine für die Toilettenspülung rund 37 Liter Trinkwasser verbraucht? Wasser sparen wird auch hierzulande immer wichtiger.
(GettyImages)

Lange galt Deutschland als wasserreiches Land. Doch auch die Bundesrepublik hat mit Trockenheit zu kämpfen. Entsprechend wichtig ist es, mit der Ressource Wasser sparsam umzugehen. Wie Verbraucher Wasser sparen können.

Warum betrifft Wassermangel auch Tankstellen?

Dass auch Deutschland von Wasserknappheit betroffen sein kann, haben viele Menschen nicht etwa am nur noch tropfenden Wasserhahn, sondern an der Tankstelle bemerkt: 2018 war der Pegel des Rheins über Monate derart niedrig, dass viele Containerschiffe ihn nicht passieren konnten. „In der Folge stauten sich viele Öltransporter und die Tankstellen wurden nicht beliefert“, sagt Sascha Maier, Referent für Gewässerpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Auch in diesem Jahr rechnen wir mit langen Trockenperioden. Teilweise ist der Wassermangel jetzt schon sichtbar.“

Vielen Menschen ist laut Maier allerdings nicht bewusst, wie sich die Klimakrise auch auf den Wasserhaushalt auswirkt. Das Phänomen wird oft als „Wasserblindheit“ beschrieben. „Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass vielen Menschen erst langsam ins Bewusstsein kommt, dass Wasser knapp werden könnte“, sagt der Experte. Das Gute: Wenn es dazu kommt, „gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, mit denen der Endverbraucher Wasser sparen kann“.

Jeder Deutsche verbraucht täglich 34 Liter für Toilettenspülung

Derzeit verbraucht laut Umweltbundesamt jede Person in Deutschland täglich im Schnitt 126 Liter Trinkwasser – den Großteil für Körperpflege (36 Prozent) und für Toilettenspülungen (27 Prozent). An den größten Verbrauchsposten sitzen auch die größten Hebel zum Sparen, so Maier.

7 Tipps, im Alltag Wasser zu sparen

1. Waschlappen statt Duschen: „Wir raten: Weniger Baden, weniger Duschen und öfter mal mit einem Waschlappen waschen“, sagt der Wasserexperte. „Natürlich geht es nicht darum, den Menschen das Duschen zu untersagen aber sich jeden Tag morgens zum Wachwerden fünf Minuten unter die Dusche zu stellen, verbraucht unnötig viel Wasser.“

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2. Wasser sparen am Wasserhahn: Wassersparende Duschköpfe. Diese reichern das Wasser mit Luft an und das Duschgefühl bleibt nahezu das gleiche – bei bis zu halbiertem Wasserverbrauch. Auch für den Wasserhahn sind derartige Strahlregler zum Nachrüsten erhältlich.

3. Achtsame Toilettennutzung: Wessen Toilette mit zwei Drückern – einer davon ein Sparknopf – ausgestattet ist, der sollte diesen so viel wie möglich nutzen. Eine weitere Einsparmöglichkeit ist das Nutzen von Brauchwasser nach dem Toilettengang – etwa das gebrauchte Spülmaschinenwasser. „Dafür müssen aber die Wasserkreisläufe im Haus verändert werden“, sagt Maier. „Das könnte etwa beim Renovieren oder auch bei einem Neubau mitgedacht werden“.

4. Effizient Wäsche und Geschirr waschen: Rund ein Fünftel des Wasserverbrauchs in Haushalten entfällt auf Wäschewaschen und Geschirrspülen. Hier rät der Experte, die Geräte stets nur ausgelastet laufen zu lassen und – je nach Alter der Maschinen – zu überprüfen, wie hoch der Verbrauch ist. „Ist das Gerät mehr als 20 Jahre alt, kann es sich lohnen, dieses gegen ein effizienteres auszutauschen“, so der Experte.

5. Richtig gießen im Garten: „Am besten ist es, Tonnen aufzustellen und Regenwasser zu sammeln“, sagt Maier. Außerdem sollte lieber in den Abend- und Morgenstunden gegossen werden und nicht mit einem Rasensprenger – da verdunste schon ein Teil des Wassers, bevor es auf dem Boden lande.

6. Wasserschonend Essen und Trinken: „Trinken Sie – soweit es möglich ist – Wasser aus der Leitung. Wenn Mineralwasser erst aufwendig in Flaschen transportiert werden muss, wird dabei letztendlich auch Wasser verbraucht – etwa bei der Herstellung und der Reinigung von Flaschen.“ Auch einige Lebensmittel brauchen enorm viel Wasser – etwa die Avocado. Maier rät: Greifen Sie öfter mal zum Apfel aus der Region statt zur Avocado aus Südamerika.

7. Fehlkäufe vermeiden: Konsumgüter verbrauchen ebenso oft enorm viel Wasser. Laut Wasseratlas 2025, den der BUND gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung erstellt hat, könnte etwa der Wasserverbrauch zur Herstellung eines T-Shirts auch den Wasserbedarf zum Trinken einer Person für 2,5 Jahre decken – achtsames Shoppen von Dingen, die man wirklich braucht und lange nutzt, wirkt sich somit direkt auf die eigene Wassernutzungsbilanz aus.

Auch die Wirtschaft und Politik ist in der Pflicht

Trotz Sparpotenzial beim Einzelnen sieht Gewässerexperte Maier beim Wasserverbrauch auch die Wirtschaft und Politik in der Pflicht. „Erste Schritte wurden hier bereits mit der Nationalen Wasserstrategie gemacht“, sagt er. Dabei wurde unter anderem festgelegt, wie Flächen im urbanen und ländlichen Raum gewässerverträglicher genutzt werden können. Auch die Kommunen werden in die Strategie stark eingebunden – unter anderem werden Warnsysteme entwickelt. „Wichtig ist, dass bei der Bitte, wegen Wasserknappheit zu sparen, die Menschen dann auch mitmachen“, sagt Maier. „Denn wenn alle so weitermachen wie bisher, werden die Grundwasserreservoirs geleert und wir kommen in großen Wasserstress.“

Und wer weiß: Vielleicht ist künftig zumindest beim Toilettengang überhaupt kein Wasser mehr nötig. „Es gibt einige interessante Projekt zu Trockentoiletten“, sagt Maier. Ein Beispiel ist das Kölner Pilotprojekt Holy Shit – eine öffentliche Trockentoilette, bei der die Reste anschließend in der Kompostierung landen.

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