Wasserentnahme in vielen Regionen verboten | Weather.com

Wasserentnahme verboten: Städte reagieren auf Hitze und Trockenheit

Wasserentnahme verboten: Wegen Trockenheit und Hitzewellen greifen Städte zu drastischen Maßnahmen

Paradise bridge in Zwickau on the Mulde
An vielen Flüssen in Deutschland ist die Wasserentnahme wegen zunehmender Trockenheit und Hitzewellen jetzt schon verboten. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.
(GettyImages)

Die Trockenheit hat Deutschland fest im Griff – mit Folgen: Mehr und mehr Städte und Regionen in Deutschland schränken ein, wie viel Wasser aus Flüssen, Seen oder Brunnen entnommen werden darf. Oft darf auch tagsüber nicht gegossen werden.

Warum ist die Wasserentnahme verboten?

Wasserentnahme verboten – in immer mehr Regionen Deutschlands reagieren Behörden auf die extreme Trockenheit. Mit bis zu 39 Grad erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in dieser Woche eine massive Hitzewelle. Die Folge: Flüsse, Seen und Brunnen führen weniger Wasser, vielerorts gelten Verbote.

Welche Regionen sind betroffen?

In Brandenburg, Sachsen-Anhalt, NRW und Baden-Württemberg wurden bereits Maßnahmen getroffen.

In Brandenburg sind schon in acht Landkreisen Verfügungen zur Entnahme aus oberirdischen Gewässern in Kraft, etwa in Cottbus oder dem Spree-Neiße-Kreis. Die aktuelle Wetterlage habe in einigen Fließgewässern bereits zu sehr geringen Durchflüssen geführt, heißt es von einem Sprecher im Spree-Neiße-Kreis. In anderen Kreisen werden ähnliche Regeln vorbereitet.

Auch in Sachsen-Anhalt schränken mehrere Regionen die Entnahme von Wasser aus Flüssen, Seen und Brunnen ein, etwa der Altmarkkreis Salzwedel, das Jerichower Land oder Dessau-Roßlau. Andere Kreise prüfen ähnliche Schritte, wie eine dpa-Umfrage unter Landkreisen und kreisfreien Städten ergab.

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Aus Flüssen und Bächen in mehreren Gegenden Nordrhein-Westfalens darf in den Sommermonaten auch kein Wasser entnommen werden. Entsprechende Verbote erließen unter anderem der Rhein-Sieg-Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis. Auch die Stadt Bonn hat die Wasserentnahme aus Bächen wegen niedriger Wasserstände vorübergehend untersagt. In Münster und angrenzenden Kreisen gilt schon seit Ende Mai ein Verbot zur Wasserentnahme aus der Ems.

In einigen Regionen Baden-Württembergs gelten Regeln zunächst bis Mitte Juli: In den Landkreisen Biberach, Ravensburg, dem Alb-Donau Kreis sowie dem Bodenseekreis darf Wasser aus Seen und Flüssen nicht entnommen werden. In vielen Gewässern sei der Wasserpegel kritisch, teilte das Landratsamt Ravensburg mit. Betroffen seien nicht nur größere Gewässer, sondern vor allem auch die kleineren Bäche.

Welche Bußgelder drohen?

Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 10.000 Euro.

Wie ernst ist die Lage laut Wetterdienst?

Der DWD hat seine Hitze-Warnung auf viele Regionen in Süd- und Westdeutschland ausgeweitet. Es werden bis zu 39 Grad und tropische Nächte erwartet, in denen es nicht unter 20 Grad abkühlt. Besonders stark betroffen sind Baden-Württemberg, Bayern, NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Was bedeutet das für Natur und Bevölkerung?

Die extreme Hitze führt zu hoher Waldbrandgefahr – vor allem in Brandenburg, Sachsen und Teilen Süddeutschlands. Im Dürre-Monitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung ist auf einer animierten Karte zu sehen, wie sich in den vergangenen zwei Wochen trotz der gelegentlichen Unwetter die Karte rötlicher einfärbt – insbesondere im Osten Deutschlands. Je dunkler der Rotton auf der Karte, desto trockener die Bodenschichten.

Viele Städte und Kreise rufen ihre Einwohner zum sparsamen Umgang mit Wasser auf und warnen vor gesundheitlichen Risiken durch die Hitze

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