Tropisches Phänomen bringt Dürre und Rekord-Fluten | Weather.com
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Tropisches Wetterphänomen bringt uns Dürre und Fluten nach Australien

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Wetter rund um Australien und unserem Hochdruck. Und das liegt an einem tropischen Phänomen.

Die Madden-Julian-Oszillation hat weitreichende Folgen für das Wetter.
(TWC)

Das Wetter auf der Welt hängt zusammen, wir befinden uns in einem geschlossenen System. Das wird selten deutlicher als in diesen Tagen, wenn ein tropisches Wetterphänomen in Australien Rekord-Fluten auslöst und auf der anderen Seite des Globus für Dürre in Deutschland sorgt.

Tropisches Wetterphänomen sorgt für Fluten und Dürre

In Australien ist es zu massiven Überschwemmungen gekommen. Der Monsun war in den vergangenen 10 Tagen ungewöhnlich stark. Unterstützt wurde der Regen durch ein tropisches Phänomen: die Madden-Julian-Oszillation (MJO). Sie beschreibt ein Gebiet mit starker Gewitter-Aktivität.

Die MJO war in den vergangenen Tagen in Phase 5 und 6 und das bedeutet für Australien: mehr Regen als üblich. Die MJO hat den Monsun unterstützt und so auch die Hochwasserlage verschlimmert.

Aber es ist noch mehr passiert. Denn die MJO kann auch als atmosphärische Welle verstanden werden. Schließlich pumpen die tropischen Gewitter viel Luft und Wasser bis an die Tropopause. Es entsteht ein globales Wellenmuster, das sich auch auf unser Wetter auswirkt.

Hochdruck prägt sich in Deutschland aus

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So reagiert unsere Nordatlantische Oszillation (NAO) teilweise sehr empfindlich auf die MJO. Grob gesagt beschreibt die NAO die Lage von Hoch- und Tiefdruckgebieten auf dem Nordatlantik und in Europa. Ist die NAO positiv, dann kommen Tiefdruckgebiete mit dem Jetstream nach Europa. Ist sie negativ, dann blockiert ein Hoch in der Regel den Polarjet und es kann sehr trocken werden.

Und genau in Phase 5 und 6 der MJO wird eine negative NAO in Europa begünstigt. Das heißt, dass es wahrscheinlicher wird, dass sich Hochdruck bei uns ausprägt und es trocken bleibt.

Was also in Australien den Regen verstärkt, sorgt bei uns für Trockenheit.

Wetterlage ändert sich noch im April

Ende April wird die MJO wieder in Phase 1 eintreten und dann wird es auch mit der Trockenheit bei uns hoffentlich vorbei sein. Denn dann sind die Bedingungen für den Jetstream und Tiefdruckgebiete über dem Nordatlantik wieder günstiger.

Die MJO ist ein gutes Beispiel für globale Zusammenhänge beim Wetter. Oft sind solche Fernwirkungen gestört und überlagert, aber im Moment kann man das Signal klar sehen.

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