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Fitness

Kopfschmerzen und Schlafstörungen: So beeinflusst das Wetter unsere Gesundheit

Shot of a young businesswoman looking stressed out in an office
Schlapp durch Wetterveränderung - was man dagegen tun kann
(GettyImages)

Auf einen Blick

  • Bei Witterungsänderungen leiden manche unter Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Nervosität, Gereiztheit
  • Der menschliche Körper passt sich an die atmosphärische Umwelt an und stellt so sicher, seine Organe optimal weiterarbeiten können
  • Was Betroffene tun können, um die Symptome bei einem Wetterwechsel abzumildern

Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Nervosität oder Gereiztheit – über diese und viele andere subjektive Beschwerden klagen wetterfühlige Menschen. Der Auslöser ist in den meisten Fällen eine Witterungsveränderung. Die Ursachen, Symptome und Gegenmaßnahmen im Überblick. 

Der Körper und das Wetter

Ob bei Temperaturschwankungen, Änderungen des Luftdrucks oder beginnendem Niederschlag: Der menschliche Organismus reagiert, wenn sich das Wetter ändert. Das ist nicht nur normal, sondern lebenswichtig. Denn indem er sich an seine atmosphärische Umwelt anpasst, stellt der Körper sicher, dass seine Organe optimal weiterarbeiten können. Dazu gehört beispielsweise das Aufrechterhalten der Körperkerntemperatur von 37 Grad Celsius, das sich manchmal durch Schwitzen oder Frieren äußert.

Bei einigen Menschen vollziehen sich diese Regulationsmechanismen vollkommen unbemerkt. Andere dagegen verspüren die Reaktionen des eigenen Körpers auf das Wetter sehr wohl: "Über 50 Prozent der Menschen in Deutschland geben in Umfragen an, wetterfühlig zu sein", sagt Professor Dr. Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes in Freiburg.

Wetterfühligkeit

Zu den klassischen Beispielen für Wetterfühligkeit gehören Kopfschmerzen oder Migräne bei einer sich nähernden Warmfront, Gelenkschmerzen bei Kälte und Feuchtigkeit sowie Asthma bei Tiefdruckgebieten. "Meist kann sich der Körper auf die veränderten Bedingungen nicht schnell genug einstellen und reagiert daher mit diesen Symptomen", erklärt Matzarakis.

Zu den negativen subjektiven Beschwerden, die einen statistisch gesicherten Zusammenhang zum Wetter aufweisen, gehören außerdem allgemeine Befindlichkeitsstörungen, Gelenkschmerzen, Schlafstörungen, zu hoher oder zu niedriger Blutdruck sowie Thrombosen und Entzündungen. Besonders betroffen sind Frauen, Menschen ab dem 60. Lebensjahr und chronisch kranke oder besonders empfindliche Menschen. In einigen Fällen bestehen die Beschwerden auch bei beständigen Wetterlagen, doch ihre Symptome verstärken sich bei einem Witterungsumschwung. "Das Glas wird in diesen Fällen sozusagen zum Überlaufen gebracht", sagt Matzarakis.

Wetterempfindlichkeit kommt durch Vorbelastungen

Etwa 15 Prozent der Deutschen gelten Untersuchungen zufolge als wetterempfindlich. Dabei handelt es sich um Personen mit gesundheitlichen Vorschäden, darunter chronische Herz- oder Lungenerkrankungen, rheumatische Beschwerden sowie Amputations- oder Operationsnarben. Bei ihnen verstärken sich im Falle eines Wetterumschwungs die Symptome, die eigentlich von der bestehenden Grunderkrankung herrühren, zum Teil deutlich. "Die Betroffenen leiden oft sehr stark unter Wetterwechseln", so Matzarakis.

Abhärten beugt vor

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Die gute Nachricht für alle Wetterfühligen: Bis zu einem gewissen Grad kann man sich gegen subjektive Beschwerden bei wechselhaften Witterungsbedingungen abhärten. "Man kann sich quasi antrainieren, besser mit Wetterumschwüngen auszukommen", erläutert DWD-Medizinmeteorologe Matzarakis.

Wer täglich für eine halbe Stunde an die frische Luft geht, und zwar auch bei Regen und Kälte, der unterstützt seinen Körper langfristig dabei, Temperatur- und Luftdruckschwankungen besser zu verarbeiten. Auch Wechselduschen, Saunagänge und Fitnesstraining können die Symptome bei Wetterfühligkeit lindern. Wetterempfindlichen Menschen können diese Maßnahmen unter Umständen ebenfalls helfen, allerdings sollten sie ausschließlich in Absprache mit dem Hausarzt angewendet werden, rät Matzarakis.

Wohlfühlwetter

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen das Wetter einen positiven Einfluss auf die Gesundheit ausübt. So wirken sich stabile Hochdruckgebiete und Zwischenhochs günstig auf die allgemeine Befindlichkeit aus. Patienten mit vorangegangenem Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, niedrigem Blutdruck oder Angina Pectoris haben unter diesen Bedingungen häufig weniger Beschwerden. Auch für die sogenannte Unfallbereitschaft ist dieses Wohlfühlwetter vorteilhaft – bei Hochdrucklagen sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Wetterfühlige Unfälle verursachen.

Weitere Informationen über den Einfluss des Wetters auf den menschlichen Organismus sowie tagesaktuelle Vorhersagen für Wetterfühlige stellt das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes zur Verfügung.

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