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St. Anton setzt auf grünen Alpentourismus und Yoga | Weather.com
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Reisen - Europa

Vorzeigeort in Tirol: St. Anton setzt auf grünen Alpentourismus und Yoga

Asanas in den Alpen von St. Anton: Anfang September dominiert Yoga - das ganze Jahr über das Thema Nachhaltigkeit.
(www.mountainyogafestivalstanton.at)

Klimawandel, Kunstschnee, ökologischer Fußabdruck, Nachfrage nach Nachhaltigkeit, Maßnahmen für die Gesundheit und autofreie Erreichbarkeit: Der Tourismus in den Alpen befindet sich im Wandel. Diese Entwicklung hat der weltweit bekannte Wintersportort St. Anton am Arlberg früh erkannt und sich mit den anstehenden Herausforderungen befasst. „Wir leben vor, wie grüner Alpentourismus Stück für Stück funktionieren kann und arbeiten seit Jahrzehnten an unserer Ökobilanz“, sagt Tourismusdirektor Martin Ebster. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und dient vielerorts als Beispiel für nachhaltigen Alpentourismus.

Autarke Stromversorgung

Das Umwelt-Engagement in dem auf 1300 Metern Höhe gelegenen Dorf begann schon vor mehr als 100 Jahren. 1921 ging das erste lokale Wasserkraftwerk in Betrieb und erzeugte grünen Strom. Mit dem Ausbau des Wasserkraftwerks Kartell im Jahr 2006 verfügt St. Anton über eine komplett unabhängige Versorgung mit Ökostrom. Wanderer und Mountainbiker können sich den Ursprung des Arlbergstroms im Moostal mit eigenen Augen ansehen: den türkisfarbenen Kartellsee. Der Speichersee liegt idyllisch zwischen den Bergen Kartellferner und der 2986 Meter hohen Fatlarspitze.

Klimaneutrale Anreise

An der Spitze mischen die Tiroler auch in puncto klimaneutrale Anreise mit. Der mitten im Ortszentrum von St. Anton gelegene Bahnhof darf sich seit dem Winter 2023 nicht nur Österreichs, sondern auch weltweit höchstgelegener ICE-Bahnhof nennen. Der Grund: die neue ICE-Direktverbindung aus Hamburg. Der sogenannte Ski Express Tirol ist die erste wöchentliche ICE-Verbindung von Norddeutschland direkt ins Skigebiet. „Denn immer mehr junge Leute wollen ohne Auto zu uns anreisen“, weiß Martin Ebster.

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Die gute Anbindung ans internationale Bahnstreckennetz - das österreichische Bergdorf liegt auf der Strecke Wien-Paris - sei auch ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz. Seit vergangenem Sommer gibt es zudem das Tool namens GreTA (Green Travel Alternatives), mit dem Urlauber ihre Anreise vom ersten bis zum letzten Meter im Hinblick auf den kleinstmöglichen CO2-Fußabdruck planen können. „Wer bei uns Urlaub macht, kann sein Auto getrost zu Hause lassen“, resümiert Tourismuschef Ebster. Das macht Sinn, denn das Ortszentrum ist autofrei.

Klimawandel-Anpassungs-Modellregion

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Wie sehr der Klimawandel die Lebensqualität und den Tourismus beeinflusst, ließ der Tourismusverband 2020 im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie untersuchen und auswerten. Diese machte auch die Teilnahme am KLAR!-Projekt des österreichischen Klimafonds möglich - als Klimawandel-Anpassungs-Modellregion. Dabei wird die Erstellung eines Anpassungskonzepts in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung finanziell gefördert, welches konkrete Maßnahmen enthält, wie sich die Region an die Folgen des Klimawandels anpassen kann.

Ums Umdenken und das Bewusstsein schärfen dreht sich auch das jährliche Mountain Yoga Festival (MYF), das in diesem Jahr bereits zum siebten Mal in St. Anton steigt. Yoga- und Naturliebhaber treffen sich vom 31. August bis zum 3. September 2023, um vier Tage lang mit international bekannten Lehrern verschiedener Stilrichtungen Yoga zu praktizieren, Meditationstechniken zu üben und die spektakuläre Natur am Arlberg zu entdecken.

Dem Himmel so nah: Yoga in den Bergen St. Antons auf 1800 Metern Höhe.
(www.mountainyogafestivalstanton.at)

Yoga im Fokus

Das Besondere an dem Festival sind nicht nur die entspannte und lässige Atmosphäre, die Traumkulisse, die Teilnehmer aus aller Welt und die Flexibilität, sondern auch die Workshops mit Live-Hang-Drum-Musik. Sie finden sowohl an verschiedenen Locations im Ort statt, als auch oben am Berg. Genauer gesagt auf 1850 Metern Höhe am Gampen. Auf der Sonnenterrasse und in den verglasten Räumlichkeiten des Restaurants Himmeleck neben der Sesselliftstation. Hier treffen sich die Yoginis und Yogis auch zum ayurvedischen Mittagsbüfett.

N​atur und Edelweiß-Rekord

Wie alle Bergrestaurants von St. Anton ist auch das Himmeleck mit dem österreichischen Umweltgütesiegel ausgezeichnet. Das bedeutet: Abwasserentsorgung, Mülltrennung und sachgerechte Anwendung von Reinigungsmitteln sind zertifiziert. Wer die majestätische Bergwelt des Arlbergs zu Fuß erkunden will, findet dafür zwischen den Kursen Zeit oder schließt sich einer der geführten Wanderungen mit der ehemaligen Profi-Freeriderin Geli Häusl an. Highlight ist die morgendliche Sonnenaufgangswanderung um 5 Uhr.

Zu den Bergerlebnissen der besonderen Art gehört auch die Sennhütte mit ihren 107.126 Edelweißblüten. Diese sind zu einem überdimensionalen Edelweiß angeordnet und stehen als weltweit größte Blütenanordnung im Guinness-Buch der Rekorde. Seit dem Aufkommen des Tourismus im 19. Jahrhundert gilt das vom Aussterben bedrohte Edelweiß als Symbol der Alpen schlechthin. Als erste Pflanze überhaupt wurde es im Jahr 1886 unter Naturschutz gestellt.

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