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Hochwasserlage in Bayern am Wochenende: Wird es so schlimm wie in der Eifel? | The Weather Channel
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Hochwasserlage in Bayern am Wochenende: Wird es so schlimm wie in der Eifel?

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In den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land kommt es am Wochenende zu heftigen Starkregenfällen und wieder zu einem kurzen, aber sehr starken Hochwasserereignis. Es ist mit Rekordpegeln zu rechnen. Und doch gibt es Unterschiede zu dem Hochwasser in Westdeutschland.

Die Voraussetzungen für Starkregen

Die Wetterlage am Wochenende ist anders als noch zu Wochenbeginn. Über Westdeutschland wütete der Kern von Tief Bernd. Im Süden tut dies nun die Kaltfront eines Tiefs über Polen. Beide Luftmassen sind sich sehr ähnlich. Die Luft im Süden enthält fast genauso viel Wasser wie die Luft im Westen Anfang dieser Woche.

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Am Wochenende werden bis zu 40mm an niederschlagbarem Wasser vorhanden sein, ähnlich wie beim Hochwasser im Westen. Jedoch gibt es Hinweise, dass es im Westen örtlich auch Werte von bis zu 50mm niederschlagbarem Wasser gab. Aber auch 40mm reichen locker für Starkniederschläge aus.

Ähnliche Staulage wie im Westen

Im Westen fiel auch soviel Regen vom Himmel, weil sich eine Staulage an den Mittelgebirgen gebildet hatte. Durch den Anstau wird die Luft zum Aufstieg gezwungen, was zu Regen und Starkregen führt. Auch am Samstag und Sonntag kommt es zu einem Anstau, nur diesmal an den Alpen. Schauer und Gewitter werden vom Nordostwind gegen die Alpen gedrückt. Es kommt zu heftigen Regenfällen und auch wieder zu Starkregen.

Hier ist die Lage also wieder ganz ähnlich. Insgesamt kann man am Wochenende mit Regenmengen von 50 bis 200 Litern an den Alpen rechnen. Der meiste Regen fällt in den östlichen Alpen.

Österreich bekommt den meisten Regen ab

Doch es gibt auch Unterschiede. Denn so wie es aussieht, wird ein Großteil des Regens in Österreich niedergehen. Damit sind in Deutschland im Moment auch nur zwei Landkreise betroffen. Das kann sich noch ändern, aber der Schwerpunkt es Regens wird wohl im Südosten bleiben.

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Doch die Alpen sind Regen gewöhnt. Auf der Zugspitze sind 2000 Liter Regen im Jahr normal. Und deshalb sind die Gebirgsflüsse auch erst bei größeren Regenmengen hochwassergefährdet. An den großen Flüssen wird es kaum für ein starkes Hochwasser reichen. Aber auch der Rhein im Westen kann viel mehr Wasser verkraften, als die kleinen Flüsse der umliegenden Berge.

Gefahr geht von Wildbächen und kleinen Flüssen aus

So werden auch im Südosten eher die Wildbäche und die kleinen Flüsse Hochwasser führen. Das kann in den Bergen sehr schnell lebensgefährlich werden. Deshalb wird davor gewarnt, bei Starkregen beispielsweise eine Klamm zu durchqueren.

Im Berchtesgadener Land leben die Menschen seit jeher mit Hochwasser. Daher ist nicht zu erwarten, dass es zu derart extremen Schäden wie im Westen kommt. Hochwasser kommt in den Bergen häufiger vor. Dennoch können am Wochenende Straßen, Brücken und auch einzelne Häuser überschwemmt oder umspült werden. Die stärksten Auswirkungen werden jedoch außerhalb der Berge auftreten.

Hochwasser an Tiroler Achen, Traun und Alz

Modellrechnungen zeigen extremes Hochwasser an der Tiroler Achen, an der Traun und der Alz. Diese Flüsse kommen aus den Bergen und fließen dann in mehr oder weniger breite Flusstäler. Diese Täler sind jedoch deutlich breiter als die tiefen und steilen Täler der Eifel. Daher kann man davon ausgehen, dass das Wasser nicht ganz so überfallartig kommt.

Kommt wieder eine Flutwelle?

Die aktuellen Modellrechnungen sehen allerdings besorgniserregend aus . Das Wasser soll schnell kommen und auch wieder in der Nacht. Und es sind auch die Hochwasserflächen 100 betroffen, also die Flächen, die nur alle 100 Jahre überflutet werden sollen. Das bedeutet, dass sich die Menschen an der Tiroler Achen, der Traun und der Alz unbedingt und schnell vorbereiten sollten. Denn es sieht wieder nach einer kurzen, aber extrem heftigen Flutwelle aus, die sich am Wochenende bilden soll.

Hochwasser sind bedrohlich

Auch wenn die Hochwasserprognosen in den vergangenen Stunden etwas zurückgegangen sind, droht weiter ein 100-jähriges Hochwasser - und das ist absolut ernst zu nehmen!

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