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Schreckensbilanz: Auf Ylenia und Zeynep folgt Antonia - Drohen neue Schäden? | Weather.com
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Schreckensbilanz: Auf Ylenia und Zeynep folgt Antonia - Drohen neue Schäden?

dpatopbilder - 19.02.2022, Niedersachsen, Eversmeer: Reste eines eingestürzten Daches liegen nach dem Orkan Zeynep auf einem Porsche. Sturmtief «Zeynep» zieht mit schweren Sturmböen und kräftigen Schauern über Deutschland hinweg. Foto: Lars-Josef Klemmer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Reste eines eingestürzten Daches liegen nach dem Orkan Zeynep auf einem Porsche im niedersächsischen Eversmeer
( Lars-Josef Klemmer/dpa)

Das ganze Ausmaß der von Ylenia und Zeynep verursachten Schäden ist noch gar nicht erfasst, da droht schon wieder neues Ungemach: Sturmtief Antonia soll im Tagesverlauf zunächst starke bis stürmische Böen bringen. Turbulent könne dann wieder die Nacht zum Montag werden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Schwere Sturmböen oder orkanartige Böen seien möglich.

Bäume können beim dritten Sturm leicht umstürzen

Besondere Gefahr geht von Bäumen aus, wie DWD-Meteorologe Adrian Leyser erklärte. "Die ohnehin durch die vorangegangenen Stürme in Mitleidenschaft gezogenen und in teilweise stark aufgeweichten Böden stehenden Bäume können dabei leicht umstürzen."

Stärkster Sturm seit 2007

Orkantief Zeynep hatte zum Start ins Wochenende für Sturmflut im Norden, Ausfälle im Bahnverkehr und Unfälle auf den Straßen gesorgt. Mindestens drei Menschen starben in Deutschland. Nach einer ersten Schätzung verursachte Zeynep versicherte Schäden von über 900 Millionen Euro. Der Sturm sei der intensivste seit Kyrill im Jahr 2007 gewesen, teilte die auf Versicherungsmathematik spezialisierte Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) mit.

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Die versicherten Schäden des vorangegangenen Sturms Ylenia hatte das Unternehmen auf 500 Millionen Euro geschätzt. Die Gesamtschäden sind bei Stürmen in aller Regel höher, zum Teil ganz erheblich.

1000 Kilometer Bahnstrecke unpassierbar

Immense Folgen hatten die Sturmtage auch für den Reiseverkehr. Die Deutsche Bahn (DB) hatte den Zugverkehr am Freitag teilweise eingestellt, die vor allem den Norden betreffenden Ausfälle hielten am Wochenende vielfach an. "Die Prognose für den Sonntag und auch den Montag bleibt schwierig", hatte DB-Sprecher Achim Stauß am Samstagabend gesagt. Auf über 1000 Streckenkilometern gebe es Schäden an der Bahninfrastruktur. Räumtrupps seien rund um die Uhr im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren.

Verspätungen und Zugausfälle bis Montagnachmittag

Aufgrund der Unwetterschäden sei im Norden Deutschlands und in Nordrhein-Westfalen bis mindestens Montagnachmittag mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen, teilte die DB auf ihrer Seite mit. Weiterhin verkehren keine Fernverkehrszüge nördlich von Dortmund und Berlin. Zwischen Berlin, Hannover und Köln sowie München, Hannover, Bremen und Hamburg verkehren demnach vereinzelt ICE-Züge.

Strände von Nordseeinseln weggerissen

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Hamburg erlebte beim "Zeynep"-Durchzug erstmals seit 2013 wieder eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. In Bremen krachte ein 55 Meter großer Baukran in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude, in Hamburg stürzten bei einem viergeschossigen Wohnhaus Teile der Fassade ein. In Bad Zwischenahn (Niedersachsen) kippte eine rund neun Meter hohe Fichte auf ein Klinikgebäude, verletzt wurde niemand. Die Nordseeinseln Wangerooge und Langeoog büßten erhebliche Teile ihres Badestrandes ein.

Über 2000 Einsätze: Ausnahmezustand bei Berliner Feuerwehr

Die Berliner Feuerwehrleute sind seit vergangenen Donnerstag im Dauereinsatz. Sturmtief Zeynep bescherte von Freitagabend bis Samstagabend 2033 wetterbedingte Einsätze. Das waren noch mehr Fälle als knapp zwei Tage zuvor bei Sturmtiefs Ylenia, wo die Feuerwehr 1366 wetterbedingte Einsätze verzeichnete.

Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Feuerwehr waren am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr noch 35 Einsätze abzuarbeiten, die im Zusammenhang mit dem Sturm standen. Ausnahmezustand bedeutet in diesem Fall, dass so viele Alarmrufe eingehen, dass sie nicht mehr - wie sonst üblich - nacheinander abgearbeitet werden können, sondern andere Prioritäten gesetzt werden.

Unfallserie auf A20: Rettungskräfte verunglücken

Bei mehreren Unfällen auf der Autobahn 20, die teils bei Hagel passierten, sind am Samstag vier Menschen schwer verletzt worden. Zudem gab es sechs Leichtverletzte. Selbst die zu den Unfallstellen eilende Feuerwehr wurde in einen Crash verwickelt.

Wetterberuhigung ab Dienstag

Auch wenn der Start in die Woche womöglich noch einmal wild wird: Zum Dienstag soll sich das Wetter endlich beruhigen.

Vier Tote nach Sturm in Polen - Schäden auch in Tschechien

Auch in Deutschlands östlichen Nachbarländern sind die Einsatzkräfte wegen des Sturms im Dauereinsatz. In Polen werden vier Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen. In Tschechien kommt es zu Strom- und Zugausfällen.

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