Unwetter: Verwüstungen nach Starkregen und Gewittersturm | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Aktuelles

Starkregen und Gewittersturm richten im Norden Verwüstungen an

Polizisten stehen am Mittwochabend am Einsatzort in Hamburg Moorfleet am Holzhafen, nachdem eine Hausboothütte von Schwimmponton bei einem Gewittersturm geweht wurde. Foto: Carsten Neff/Carsten Neff / NEWS & ART/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schwere Unwetter wüteten am Mittwoch im Norden. Im Bild zu sehen sind Polizisten, die in Hamburg Moorfleet am Holzhafen stehen, nachdem eine Hausboothütte von Schwimmponton bei einem Gewittersturm geweht wurde.
(Carsten Neff/Carsten Neff / NEWS & ART/dpa)

Regenflut über Bremen: Bei einem heftigen Unwetter mit Starkregen kamen binnen einer Stunde rund 60 Liter Regen pro Quadratmeter heruntergekommen. Das entspricht der Niederschlagsmenge eines Monats. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Mehrere Hundert Notrufe gingen ein, die meisten wegen vollgelaufener Keller und Wohnungen.

Die Schwerpunkte der Einsätze lagen in den Stadtteilen Woltmershausen, Neustadt, Kattenturm, Walle, Gröpelingen und Oslebshausen. Am späten Abend waren 76 Einsätze abgeschlossen, weitere 69 liefen noch. Insgesamt standen den Einsatzkräften danach noch 237 offene Notrufe bevor. Verletzte wurden nicht gemeldet.

Trotz Chaos alles im Griff

Alle verfügbaren Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren sowie des THW sind im Unwettereinsatz, wie es hieß. Die Berufsfeuerwehr konzentrierte sich auf die Sicherstellung des Grundschutzes in der Stadt. In der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle wurden alle Einsatzleitplätze besetzt, um das hohe Notrufaufkommen zu bewältigen. Die Öffentlichkeit wurde über verschiedene Kanäle aufgerufen, den Notruf 112 nur in dringenden Fällen zu wählen.

Zur Bilanz der Einsatzkräfte am Unwetterabend zählten auch zwei erfolgreiche Wiederbelebungen und die Rettung einer eingeklemmten Person nach einem Verkehrsunfall. Die Einsätze des Rettungsdienstes während des Unwetters blieben überschaubar, so die Feuerwehr weiter.

Morning Brief|

anonTitle

contentLegalNote

Sintflutartiger Regen in Niedersachsen

Auch in Oldenburg musste die Feuerwehr im Landkreis zu mehr als 50 Einsätzen ausrücken. Straßen überschwemmt. Bäume wurden entwurzelt, große Äste brachen ab und es kam zu Überflutungen auf Straßen, in Kellern und auf Gehwegen, wie die Kreisfeuerwehr Oldenburg mitteilte.

Ursache sei ein unerwartet heftiges Unwetter gewesen, das am Nachmittag über den nördlichen Landkreis gezogen sei, so die Feuerwehr. Auf der Autobahn 29 sei ein entwurzelter Baum auf die Fahrbahn gestürzt. Verletzte worden sei dabei niemand. Weil die Sichtweite zeitweise nur fünf Meter betragen habe, sei der Verkehr auf der Autobahn zeitweise zum Erliegen gekommen. In Hude (Landkreis Oldenburg) musste ein Fernfahrer aus seinem Lkw befreit werden, nachdem ein Baum auf das Fahrzeug gestürzt war.

Unfälle durch Aquaplaning auf A1

Zwischen Bremen und Hamburg kam es auf der Autobahn 1 binnen kurzer Zeit wegen Starkregen und Aquaplaning zu vier Unfällen nahe der Anschlussstelle Posthausen, wie die Polizei mitteilte. Ein Autofahrer wurde leicht verletzt. Sein Sportwagen war auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern geraten und mit einer Betonwand und einer Schutzplanke kollidiert, bevor er schließlich auf dem Seitenstreifen zum Stehen kam. Auch die übrigen drei Fahrzeuge krachten in Leitplanken, wie die Polizei mitteilte. Bei den Unfällen entstand demnach zusammen ein Schaden von schätzungsweise 50.000 Euro.

Auf der Autobahn 27 fiel bei Achim ein Baum auf die Fahrbahn. Es entstand ein langer Stau. Auf Bildern war zu sehen, wie die Polizei die Fahrbahn absperrte und den Baum beiseite räumte.

Unwetter weht in Hamburg Holzhütte von Schiff

Advertisement

Auch in Hamburg wütete das Unwetter. Ein Gewittersturm wehte eine Holzhütte von einem Schiff in Moorfleet. Sechs Menschen wurden dabei verletzt. „Eine selbstgebaute Holzhütte wurde von einer festgemachten Schute geweht“, sagte ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Vier Personen seien mittelschwer verletzt, zwei leicht.

„Eine Person, die sich noch in der Holzhütte befand, musste mittels Motorsäge befreit werden“, sagte der Sprecher über den Einsatz am Holzhafenufer. Ansonsten wurden nach Angaben der Feuerwehr nur wenige wetterbedingte Einsätze verzeichnet.

Wegen des Unwetters mit zahlreichen Blitzen musste auch die Show von Sänger Ronan Keating beim Stadtpark Open Air abgesagt werden, wie die Karsten Jahnke Konzertdirektion mitteilte.

Straßensperrungen nach Überflutungen in Bremerhaven

In Bremerhaven liefen zahlreiche Keller voll und Straßen wurden geflutet, wie die Feuerwehr mitteilte. Es habe rund 30 Einsätze gegeben. Alle Freiwilligen Feuerwehren seien bereits vor dem Unwetter in Bereitschaft versetzt worden.

In Geestland, östlich von Bremerhaven, gab es ebenfalls rund 30 Einsätze wegen des Unwetters; 120 Einsatzkräfte seien im Einsatz gewesen. Wegen Überflutungen wurden dort zeitweise Straßen gesperrt, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch Keller liefen voll. Nach einem Blitzeinschlag geriet am Abend auch der Dachstuhl eines Wohnhauses in Brand. Das Feuer wurde den Angaben nach schnell gelöscht; verletzt wurde niemand.

D​as könnte Sie auch interessieren:

"Hochwasser kaum zu vermeiden": Sintflutartiger Regen kündigt sich zum Wochenstart an

Overshooting Top: Diese Gewitterwolke versetzt Meteorologen in Alarm

Advertisement
Hidden Weather Icon Masks
Hidden Weather Icon Symbols