Sibirische Kälte: Wird es so kalt wie 2018? | Weather.com

Sibirische Kälte: Was erwartet uns in diesem Winter in Deutschland?

Der Polarwirbel ist ungewöhnlich schwach in diesem Winter. Und das erhöht die Gefahr für sibirische Kälte in Deutschland.

Die Eisheiligen könnten in diesem Jahr später kommen als gedacht. Eigentlich sollten sie am 11. Mai bereits beginnen, doch der Polarwirbel hält sich diesmal wohl etwas länger. Und damit würden sich auch die Eisheiligen verschieben.
So könnte ein Kälteeinbruch in diesem Winter aussehen. Über dem Nordpol ist der Polarwirbel aktiv.
(TWC)

Neben dem Polarwirbel gibt es noch weitere Indikatoren für den kommenden Winter. Ein deutliches La-Niña-Muster zieht sich durch den gesamten Winter und die Stratosphären-Winde setzen dem schwachen Polarwirbel weiter zu. Es könnte also einen späten und kalten Winter geben. Doch kommt wieder sibirische Kälte wie im Jahr 2018 auf uns zu?

Klimamodelle zeigen späten Wintereinbruch

Schaut man sich die Klimamodelle an, dann bekommt man deutliche Hinweis darauf, wie das Wetter im kommenden Winter wird. Bis Ende Dezember bleibt es eher nass und mild, im Osten etwas trockener und kühler. Erst im Februar besteht schließlich die Gefahr von Kaltlufteinbrüchen.

Was bedeutet ein schwacher Polarwirbel für unseren Winter?

Genau so ein Szenario gibt uns auch die Statistik vor. Winter mit einem kräftigen La Niña tendieren dazu, dass es späte Wintereinbrüchen im Februar gibt. Dazu wird auch der Polarwirbel in solchen Winter häufig gestört. Dazu kommt, dass die Stratosphären-Winde der Quasi-Zweijährigen-Schwingung (QBO) aus Osten wehen und dem Polarwirbel entgegenwirken.

Kann wieder sibirische Kälte nach Deutschland kommen?

Dann wird der Polarwirbel irgendwann ins Taumeln geraten und Kaltluft kann aus der Arktis bis in unsere Breiten gelangen. Dann droht auch bei uns in Deutschland wieder die sibirische Kälte.

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Und wenn man das Ausmaß der Kälte abschätzen will, dann macht es Sinn, sich die Vergleichsjahre anzuschauen. Denn so eine Konstellation gab es schon häufiger. Konservativ betrachtet, kann die negative Abweichung der Temperatur im Februar solche Jahre -2 bis -3,5 Grad betragen.

Ein Blick auf 2018 zeigt, was alles passieren kann

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Sollte es also wirklich zu einer Störung des Polarwirbels mit anschließendem Wintereinbruch in Deutschland kommen, dann sollten wir uns den Winter 2018 anschauen. Der Winter von damals zeigt, was wir im schlimmsten Fall erwarten müssen.

2018 gab es einen sehr kalten Februar, mit Tiefstwerten von -10 Grad. Im Osten gab es sogar einzelne Nächte, die fast bei -20 Grad lagen. Allerdings auch mit wenig Schnee.

Im schlimmsten Fall droht uns also ein echter Kaltlufteinbruch aus Osten mit sehr niedrigen Tiefstwerten in den Nächten und Dauerfrost am Tag.

Das ist aber auch schon das extremste Szenario und es muss natürlich nicht so kommen. Auch im März wäre grundsätzlich noch ein heftiger Wintereinbruch möglich, aber aus jetziger Sicht nicht vorhersagbar. Zwar ist ein Ausbruch kalter Luftmassen grundsätzlich zu erwarten, aber in Amerika und Asien deutlich häufiger und damit wahrscheinlicher als bei uns.

Die Elbe friert nicht mehr zu

Es sollte aber auch klar sein, dass ein Winter wie beispielsweise 1996 nicht möglich ist. Damals saßen Menschen in Ostfriesland fest wegen des Eisgangs auf der Nordsee. Und die Elbe war im Osten teilweise zugefroren. Sowas ist mit den derzeitigen Temperaturen nicht mehr möglich. Die anhaltende Erwärmung, insbesondere im Winter, lässt solche heftigen Ereignisse nicht mehr zu.

Wie wird das Wetter diese Woche in Deutschland?

Bis zum Wochenende steigen die Temperaturen immer weiter in Deutschland. Mehrere Orkane sorgen dafür, dass uns wieder warme Mittelmeerluft erreicht. Am Wochenende selbst sind dann sogar über 20 Grad möglich in Deutschland. Am wärmsten wird es entlang des Rheins.

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