Polarwirbel verspricht arktische Kälte im Winter | Weather.com

Schwacher Polarwirbel könnte uns häufiger arktische Kälte bescheren

Der Polarwirbel fällt schwach aus in diesem Winter. Gerade in Deutschland könnte es dadurch aber bitterkalt werden.

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Auch wenn die nächste Woche fast spätsommerliche Temperaturen verspricht und sogar der Altweibersommer nochmal zurückkommen könnte. Der Winter scheint kälter zu werden als in den vergangenen Jahren.

Der Der Polarwirbel fällt diesen Herbst und Winter schwächer aus als normal. Das zeigen alle Modelle. Und das hat Auswirkungen auf unser Wetter in Deutschland. Im Winter könnte dadurch häufiger arktische Kälte nach Deutschland kommen.

Schwacher Polarwirbel bedeutet mehr Kaltluft-Ausbrüche

Ist der Polarwirbel stark, dann gibt es mildes Westwind-Wetter im Winter. Ist er aber schwach, dann gibt es mehr Hochdruckgebiete, die auch sehr stark sein können.

Dann haben wir eine sogenannte meridionale Wetterlage. Warmluft wird von Süden nach Norden geführt. Auf der anderen Seite kann arktische Kaltluft aus Norden in die mittleren Breiten ausbrechen.

Und damit steigt auch die Gefahr von kalten Wetterphasen in Deutschland.

Polarwirbel: So funktioniert das Wetterphänomen

  • Der Polarwirbel liegt bei stabilen Bedingungen über dem Pol. Wenn sich allerdings die Stratosphäre stark erwärmt oder sich der Wirbel teilt, dann wird die Strömung innerhalb des Wirbels instabil. Der Polarwirbel kann sich dadurch verformen oder sogar teilen und es kommt zu einem polaren Kaltluftausbruch.

Mehr arktische Kaltluft für Deutschland diesen Winter?

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Wenn wir mehr Hochdruck haben, dann kommt es auf die Lage an. Denn wenn wir auf der kalten Seite des Hochs liegen, dann könnten wir in diesem Winter auch mehr arktische Kaltluft aus Norden abbekommen.

Schaut man sich die Statistik für die Nordhalbkugel an, dann ist es eigentlich egal, ob die Tiefdruckgebiete die warme und kalte Luft vermischen oder ob die Luft in großen Wellen nach Norden oder Süden geführt wird. Für Deutschland wäre es aber natürlich ein großer Unterschied, ob wir uns in einer Warm- oder in einer Kaltluftblase befinden.

Bereits jetzt, Anfang Oktober, lässt sich eine solche meridionale Wetterlage beobachten. Das starke Hoch Sieglinde führt Warmluft über die Britischen Inseln bis nach Island. Gleichzeitig gelangt Kaltluft nach Polen und ganz Osteuropa. Und Deutschland liegt in dem Fall genau dazwischen.

Wann kommt die Kälte nach Deutschland?

Die allgemeine Wetterlage mit einem La Niña im Pazifik deutet eher auf einen späten Winter hin. Arktische Kaltlufteinbrüche sind in La-Niña-Jahren vor allem im Januar und Februar zu beobachten.

Doch der Polarwirbel scheint wirklich schwach ausgeprägt zu sein in diesem Winter. Und damit könnte es bereits vorher, vielleicht schon im Dezember, einen ersten kalten Wetterabschnitt geben. Das ist noch alles sehr spekulativ, aber nicht ausgeschlossen.

Dieser Winter hat auf jeden Fall das Potenzial, wieder deutlich kälter zu werden als in den vergangenen Jahren. Oder wir landen auf der warmen Seite und es bleibt frost- und schneefrei bei zweistelligen Werten. Das kann auch passieren und gehört ebenfalls zur Wahrheit des Polarwirbels.

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