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Dreht sich die Erde im Herbst wirklich schneller? | Weather.com
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Astronomie

Dreht sich die Erde im Herbst wirklich schneller?

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Auf einen Blick

  • Im Herbst ist herabfallendes Laub nichts Außergewöhnliches. Einer Theorie zufolge hat das Blattwerk am Boden auf die Erde.
  • Denn aufgrund einfacher Physik beeinflusst das Laub die Rotation unseres Planeten.

Mit dem Herbstbeginn verabschieden sich nicht nur die warmen Temperaturen, sondern auch die Blätter von den Bäumen. Nicht ohne Grund wird der Herbst als goldene Jahreszeit bezeichnet, wenn die Wälder mit ihren bunt leuchtenden Blättern ein unglaubliches Farbspiel zaubern. Neben dem schönen Anblick haben die Blätter aber zudem einen messbaren Effekt auf die Erdkugel.

Es gibt die Theorie, dass sich aufgrund des herabfallenden Laubs unsere Erde schneller als sonst dreht. Dieser Effekt lässt sich mit dem Satz der Drehimpulserhaltung erklären.

Wenn bei einem rotierenden Körper Masse zur Drehachse verlagert wird, erhöht sich die Drehgeschwindigkeit. Dieses Phänomen lässt sich beispielsweise auch bei Eiskunstläufern beobachten, die sich schneller drehen, sobald sie ihre Arme näher an den Körper heranziehen. Genauso soll es sich auch mit den herabfallenden Blättern und unserer Erde verhalten: Da das Laub auf den Boden fällt und somit näher an der Drehachse unseres Planeten liegt, müsste auch die Erde – theoretisch – ein wenig schneller rotieren.

Ein Laser aus Deutschland hat die Schwankungen gemessen

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Ein präziser Ring-Laser der TU München kann solche minimalen Veränderungen in der Erdrotation messen. Dieser steht im Bayerischen Wald und registriert selbst die winzigsten Schwankungen in der Rotationsgeschwindigkeit unseres Planeten. Dabei fanden die Forscher auch heraus, dass sich die Position der Rotationsachse verändert. Aufgrund der Gravitation von Sonne und Mond schlingert die Erde wie ein Kreisel, den man angetippt hat.

Doch zurück zum Laub. Der theoretische Effekt ist wirklich vorhanden und auch messbar. Doch dreht sich die Erde aufgrund des Laubs am Boden tatsächlich schneller? Diese Theorie lässt sich nicht eindeutig bestätigen, da der Einfluss des Laubs durch entgegengerichtete und vor allem größere Phänomene überdeckt und wieder aufgehoben wird. Das wären zum Beispiel die riesigen Massen an Schnee auf den Gebirgen oder Hochdruckgebiete, die sich im Herbst verlagern.

Zudem beeinflussen viele weitere Phänomene die Rotation der Erde, wie Ebbe und Flut, Vulkanausbrüche, Erdbeben, das Wetter, die Ozeane, sowie Sonne und Mond.

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