Warum Monsterstürme wie Melissa zunehmen | Weather.com

Stärker und gefährlicher: Monsterstürme wie Melissa nehmen zu

Ein Sturm wie der Rekord-Hurrikan Melissa trifft Jamaika heute viel öfter als früher. Forscher betonen: Anpassung allein reicht nicht gegen die Folgen des Klimawandels.

Hurrikan trifft mit zerstörerischen Winden auf die Küste von Florida
Stürme treten nicht nur häufiger auf, auch die Windgeschwindigkeiten nehmen Forschern zufolge zu.
(GettyImages)

Die Erwärmung der Erde hat die Wahrscheinlichkeit für einen zerstörerischen Hurrikan wie Melissa einer aktuellen Schnellanalyse zufolge um etwa das Vierfache erhöht. Eine Forschungsgruppe am Imperial College London berechnete, dass der Klimawandel einen Sturm dieser Stärke nicht nur rund viermal wahrscheinlicher gemacht hat, sondern auch seine Windgeschwindigkeit um etwa sieben Prozent erhöht hat.

Forscher nehmen Hurrikan Melissa unter die Lupe

„Der menschengemachte Klimawandel hat Hurrikan Melissa eindeutig stärker und zerstörerischer gemacht“, sagte Institutsdirektor Ralf Toumi einer Mitteilung zufolge.

Die Forschenden modellierten anhand von Klimadaten, dass ein Hurrikan wie Melissa in einem Szenario ohne Erderwärmung nur etwa alle 8000 Jahre auf Jamaika getroffen wäre. Heute, auf einer bereits um etwa 1,3 Grad erwärmten Erde, sei ein solches Ereignis etwa alle 1700 Jahre zu erwarten.

Darum ist Anpassung an den Klimawandel entscheidend

Jamaika hatte reichlich Zeit und Erfahrung, sich auf diesen Sturm vorzubereiten – doch es gibt Grenzen, wie weit sich Länder vorbereiten und anpassen können“, betont Toumi. „Die Anpassung an den Klimawandel ist entscheidend, aber sie reicht als Reaktion auf die globale Erwärmung nicht aus. Auch der Ausstoß von Treibhausgasen muss aufhören.“

Toumis Kollegin Emily Theokritoff betonte zudem, dass es sich um Klima-Ungerechtigkeit handle: „Kleine Inselentwicklungsländer tragen nur sehr wenig Verantwortung für die Klimakrise, leiden aber unter einigen ihrer schlimmsten Folgen.“

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