Ozonloch über dem Südpol schließt sich 2025 sehr früh | Weather.com
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Hoffnungsschimmer: Ozonloch über dem Südpol verabschiedet sich sehr früh

Das Ozonloch über der Antarktis hat sich am 1. Dezember 2025 geschlossen – so früh wie seit 2019 nicht mehr.

 Satellitenaufnahme der Antarktis mit einer grafischen Darstellung des Ozonlochs 2025. Das Ozonloch ist deutlich kleiner als in den Vorjahren und zeigt eine maximale Ausdehnung von 21,08 Millionen Quadratkilometern.
Das Ozonloch über der Antarktis begann schon ab September zu schrumpfen.
(Copernicus/GettyImages)

Gute Nachrichten: Wir erleben das zweite Jahr in Folge ein vergleichsweise kleines Ozonloch, das sich ungewöhnlich früh verabschiedet hat. Forscher sehen darin ein Zeichen der Hoffnung, dass sich die Ozonschicht langsam erholt.

Was ist passiert?

Wie der EU-Klimadienst Copernicus berichtet, bildete sich in diesem Jahr das Ozonloch bereits Mitte August und erreichte Anfang September eine maximale Größe von 21,08 Millionen Quadratkilometern. Danach begann das Loch langsam zu schrumpfen und schloss sich schließlich am 1. Dezember, früher als in den meisten Jahren zuvor.

Liniendiagramm zur Größe des Ozonlochs über der Antarktis von Juli bis Dezember. Graue Flächen zeigen die Spannbreite der Werte von 1979 bis 2022, inklusive Median. Die Jahre 2023 (hellblau), 2024 (blau) und 2025 (rot) sind als einzelne Kurven dargestellt. Die 2025-Kurve steigt im September stark an und erreicht mit rund 21 Millionen Quadratkilometern ihren Höchstwert, bevor sie im Oktober und November wieder abfällt.
Das Ozonloch über der Antarktis erreichte 2025 eine maximale Größe von 21,08 Millionen Quadratkilometern, deutlich kleiner als 2023, als es ungewöhnlich groß und langlebig war.
(CAMS/ECMWF)

Warum ist das wichtig?

Die Ozonschicht schützt uns vor schädlicher UV-Strahlung. Ein großes Ozonloch bedeutet, dass mehr UV-Strahlen die Erde erreichen, was gefährlich für Menschen, Tiere und Pflanzen ist.

Dass das Ozonloch in den vergangenen zwei Jahren kleiner war, deuten Forscher als ein Zeichen dafür, dass sich die Ozonschicht erholt. Sie führen diese positive Entwicklung auf das Montreal-Protokoll zurück – ein internationales Abkommen, das 1989 in Kraft trat, und den Einsatz von ozonschädlichen Chemikalien wie FCKW verbietet.

Wie entsteht ein Ozonloch?

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Der Prozess, der das Ozonloch entstehen lässt, beginnt jedes Jahr im antarktischen Frühling (Ende Oktober bis Dezember). Eine große Rolle dabei spielen polare Stratosphärenwolken, auch Perlmuttwolken genannt. Wie Forscher der Helmholtz-Gemeinschaft erklären, schaffen diese Perlmuttwolken eine Oberfläche, auf der Abbauprodukte von ozonschädigenden Substanzen wie FCKW bei Sonneneinstrahlung die Ozonschicht angreifen.

Warum gibt es selten Ozonlöcher auf der Nordhalbkugel?

Die starken Winde des Polarwirbels isolieren dann die Perlmuttwolken über der Antarktis und schaffen so ideale Bedingungen für die chemischen Reaktionen, die das Ozon abbauen. Obwohl dieser Prozess auch auf der Nordhalbkugel vorkommt, erschweren dort die geografischen und atmosphärischen Bedingungen die Entstehung von großen Ozonlöchern. Zum einen kühlt sich die Stratosphäre über der Arktis nicht so stark ab wie über der Antarktis. Dadurch treten seltener Perlmuttwolken auf, die sich erst bei eisigen Temperaturen ab -70 Grad bilden. Auch ist der Polarwirbel über dem Nordpol schwächer als der über der Südpol.

Auf der Nordhalbkugel befindet sich mehr Landmasse als auf der Südhalbkugel. Und diese Land-Meer-Verteilung beeinflusst das Wetter und die Luftströmungen in der Atmosphäre. Weil Land sich schneller erwärmt und abkühlt als Wasser, entstehen starke Temperatur- und Luftdruckunterschiede. Diese beeinflussen auch die planetarische Wellen in der atmosphärischen Zirkulation. Einige dieser planetarischen Wellen steigen bis in die Stratosphäre auf und schwächen dadurch den Polarwirbel.

Hoffnung für die Zukunft

Glaubt man Wissenschaftlern, besteht Hoffnung für den Südpol. Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge könnte die Ozonschicht bis 2066 über der Antarktis vollständig regeneriert sein.

Warum gab es trotzdem große Ozonlöcher?

Wie EU-Klimadienst Copernicus berichtet, sind die großen Ozonlöcher der vergangenen Jahre (2020-2023) auf außergewöhnliche Wetterbedingungen zurückzuführen. Dazu gehören demnach der Vulkanausbruch von Hunga Tonga im Jahr 2022, der große Mengen Asche und Wasserdampf in die Atmosphäre schleuderte. Auch der Klimawandel spiele eine Rolle: Während die unteren Luftschichten wärmer werden, kühle die Stratosphäre ab – ideale Bedingungen für die Bildung eines Ozonlochs.

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