Gartenarbeit im Januar: Mehr Beobachten als Arbeiten | Weather.com
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Haus und Garten

Gartenarbeit im Januar: Mehr Beobachten als Arbeiten

A landscape view on a winter morning in frost & sunlight of a garden, plant borders, green frosty grass lawn brown.
Im Januar sollte der Garten zum größten Teil ruhen.
(Getty Images)

Auf einen Blick

  • Im Januar sollte man es mit der Gartenarbeit nicht übertreiben, um die Winterruhe der Pflanzen und Tiere nicht zu stören.
  • Man kann jedoch unter anderem Stammschutz betreiben und Vögel die Futtersuche im Winter erleichtern.

Im Januar herrscht im Garten Winterruhe – zumindest bei den Pflanzen. Für Hobbygärtner gibt es dennoch ein wenig zu tun. Einiges kann sogar im Warmen erledigt werden.

Im Januar hallen meistens noch die Feiertage nach – um den Garten haben sich bis Mitte des Monats die Allerwenigsten gekümmert. "Das ist auch nicht nötig", betont Christine Scherer, Gartenbautechnikerin an der Bayerischen Gartenakademie. "Im Januar ist im Garten überwiegend Winterruhe und diese Ruhe sollte man ihm auch gönnen."

Auch wenn es manche schon in den Fingern juckt, erste Gehölze zu schneiden, so warnt die Gartenbautechnikerin: "Wer schon im Januar die Schere ansetzt, der fügt den Pflanzen Wunden zu, die so lange offenbleiben, bis die Pflanzen wieder in den Stoffwechsel kommen – das kann bis März oder April dauern."

Schneiden, nein – Stammschutz, ja!

Ein wenig Hand anlegen an die Gehölze ist dann aber doch erlaubt: Nämlich wenn es um Stammschutz geht. "Gerade bei jungen Bäumen sollte der Stamm vor Sonne und den Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht geschützt und Spannungsrisse vermieden werden", sagt Scherer. Dazu könne entweder ein weißer Kalkanstrich angebracht oder die Stämme umwickelt werden – etwa mit Jutegewebe oder Schilfmatten.

Gibt es im Januar viel Pappschnee, der Zweige und Äste sowie immergrüne Pflanzen zu Boden drückt, so sollen diese geschüttelt und von der weißen Last befreit werden. "Bei instabilen Gehölzen oder auch Thujenhecken fallen die Zweige sonst nicht wieder in die Ursprungsform zurück und können sogar abbrechen", weiß die Gartenexpertin.

Erstes Unkraut jäten

Liegt wenig Schnee im Januar und ist es gar ein paar Tage warm und trocken, kann das erste Unkraut gejätet werden. "Pflanzen, die man nicht im Beet haben möchte, und die schon zu wachsen anfangen, da sie mit einer geringen Keimtemperatur auskommen, kann man bereits ausreißen", sagt Scherer. "Dazu gehört etwa die Vogelmiere oder das einjährige Rispengras. Wenn das frühzeitig entfernt wird, spart man sich nachher die Unkrautexplosion im Garten."

Mehr als diese kleinen Arbeiten sollten laut Scherer zumindest draußen nicht erledigt werden. "Eigentlich sollten wir jetzt so wenig wie möglich im Garten arbeiten, um die Tiere nicht zu stören – besonders diejenigen, die Winterschlaf halten", sagt sie. Vor allem auf Igel, die sich gerne unter Laubhaufen zusammenrollen, sollte aufgepasst werden und die Blätteransammlungen am besten in Ruhe gelassen werden.

Vögeln das Überwintern erleichtern

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"Wer Vögeln helfen will, der sieht zu, dass er mithilfe von Futterpflanzen auch im Winter Nahrung für sie im Garten hat“, so die Gartenbautechnikerin. "Dazu gehört etwa, dass Samenstände von Stauden wie Kugeldisteln stehen gelassen werden und im Garten auch Vogelbeeren oder Hagebutten wachsen. Ist das nicht der Fall, kann ich das notieren und im Frühjahr ein neues Garteneck dafür gestalten."

Die richtigen Futterpflanzen können Vögel auch im Winter versorgen.
(GettyImages)

Wer keine Futterpflanzen im Garten hat, kann den Vögeln die Nahrung auch als gekaufte Mischung anbieten, rät der Naturschutzbund (NABU). Hier solle aber zwischen Weichfutterfressern und Körnerfressern unterschieden und die entsprechenden Mischungen im Fachhandel gekauft werden. Wichtig sei auch, dass Futter möglichst in Spendern anzubieten, da in Schalen oft Krankheiten übertragen werden. Vogelhäuschen sollten regelmäßig gereinigt und das Futter nur in kleinen Portionen angeboten werden.

Lagerbestand und Kübelpflanzen kontrollieren

Der Rest der Gartenarbeit im Januar kann laut Scherer von drinnen erledigt werden. Dazu gehöre etwa die Kontrolle von Lagerobst und -gemüse. Bei dem dunkel, trocken und kühl gelagerten Obst und Gemüse sollte regelmäßig Krankes und Faules aussortiert werden. Wer die Lebensmittel beispielsweise in einer isolierten Kiste in der Garage aufbewahrt, der sollte diese ab und zu lüften sowie nach Mäusefras untersuchen und gegebenenfalls Fallen aufstellen. "Die milden Winter und die trockenen Sommer sorgen leider dafür, dass es viele Mäuse gibt", sagt Scherer.

Ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden sollten Kübelpflanzen – etwa auf Schädlinge, ob sie Wasser und etwas frische Luft brauchen. "Gießen Sie aber im Winter nur maßvoll“, rät die Gartenexpertin. Die Kontrolle kann sich auch auf Gartengeräte ausweiten: "Schauen Sie ihren Fuhrpark und die Geräte durch, ersetzen Sie, was fehlt und reparieren Sie, was kaputt ist", sagt sie.

Keimprobe um Saatgut zu testen

Auch wenn es für das Vorziehen von Gemüse noch zu früh ist, kann das Saatgut sortiert und gegebenenfalls nachgekauft oder bestellt werden. "Wer unsicher ist, ob das Saatgut noch in Ordnung ist, kann eine Keimprobe machen", sagt Scherer. "Dafür ein paar Samen in einer Schale auf ein feuchtes Küchentuch geben und das ganze mit Frischhaltefolie abdecken. Wenn etwa die Hälfte zu keimen beginnt, ist das Saatgut noch in Ordnung – die Keimlinge müssen dann aber verworfen werden, da sie zu früh dran sind."

Eine der wichtigsten „Arbeiten“ im Januar sei aber das Beobachten, so die Expertin. "Schauen Sie im Garten genau hin, wo sich jetzt Lücken auftun, was auch unter dem Schlagwort Biodiversität vielleicht noch fehlt und starten Sie mit der Anbauplanung. Schon im Februar bieten die Gartencenter Vieles zum Neupflanzen an", sagt sie. "Und dann können Sie auch bald mit einigem loslegen."

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